Ein Geschäftsmodell namens Kultur
Das Gezerre über die Steuer-Gelder für Kultur findet in den Medien reichlich Platz. „Ideenlos“ nennt es die Opposition. Er habe keine Budgetabstriche machen müssen, sagt Minister Blümel. Der Intendant des Wiener Konzerthauses, Matthias Naske, spricht nicht übers Geld, obwohl es ihn ärgert, dass die seit 1953 bestehende Kooperation mit umstrittenen Leitungsteams der Wiener Festwochen im Sommer 2017 aufgekündigt wurde. 200.000,- entgehen so dem Konzerthaus. "Wir werden es dennoch meistern", sagte er damals. Sein Groll klingt heute noch durch.
In der Pressekonferenz zur Saison 2018/19 setzt Naske auf Bewährtes und Neues. 600 Veranstaltungen, 64 Abonnementzyklen, vier mit dem „Hausorchester“ - den Wiener Symphonikern. Teodor Currentzis hat offensichtlich Gefallen an Wien gefunden. Rar gemacht hat sich Franz Welser-Möst. In der kommenden Saison tritt er mit den Wiener Philharmonikern im Konzerthaus auf. Der Perkussionist Martin Grubinger wird ebenfalls wieder am Heumarkt zu hören sein, ebenso die Pianistin Yoja Wang.
Naske möchte ein „exzellentes Programm“ anbieten. Dirigierende Männer sind Normalität. Er möchte mit Susanna Mälkki aus Finnland einen Gegenpol setzten. Sie wird am Pult mehrerer Orchester stehen. Resonanz, Reflexion und Vielfalt sind ihm wichtig. Noch ein Highlight ist ihm gelungen: Olga Neuwirth hat zu dem auf dem Pariser Flohmarkt gefundenen Film „Stadt ohne Juden“ eine neue Musik geschrieben. Die Uraufführung (mit Film) findet am 7.11.2018 statt. Der Zeitpunkt ist genau richtig, sonst nehmen die Liedtexte der Burschenschafter überhand.
Man könnte noch seitenweise über das tolle Programm berichten, doch es würde den Platz sprengen.
Am besten wäre es, den dicken Katalog anzufordern. Die Tickets für die Abos sind ab sofort buchbar. Weiter Infos: www.konzerthaus.at
RH
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