Die Causa Paulusplatz geht weiter: Neuer Planungsentwurf vorgestellt
Ein neuer Planungsentwurf wurde vorgestellt. Die Wogen scheinen sich nun geglättet zu haben.
LANDSTRASSE. Der Paulusplatz soll aufgewertet werden, so hieß es im April. Die Agenda Landstraße nahm sich dessen an. Ein erster Planungsvorentwurf wurde vorgestellt, doch dieser sorgte bei Anrainern für heftige Kritik (wir berichteten). Nun traf man sich erneut am Ort des Geschehens, um den überarbeiteten Entwurf zu begutachten und zu evaluieren. Die Dialogveranstaltung war gut besucht.
Fünf Stunden lang stand Anrainern die Türe offen. Doch wie unterscheidet sich nun der neue Plan vom alten? Dem Anliegen vieler Bewohner, keinen Platz zum Herumlümmeln zu schaffen, wurde nachgekommen. Die Anzahl der vorgesehenen Sitzgelegenheiten wird reduziert und außerdem in die Platzmitte versetzt. Damit gibt es keine Bänke direkt unter den Fenstern der umliegenden Wohnungen. Außerdem werden die Grünflächen vergrößert, zusätzliche Beete gepflanzt und eine Sandkiste für Kinder errichtet. Der Ballpavillon wird weiterhin ausschließlich der Schule zur Verfügung stehen und nicht, wie befürchtet, der Allgemeinheit.
Zabrana ist zufrieden
"Auch wenn nicht alles perfekt ist – jetzt kann ich damit leben", zeigt sich eine Anrainerin erleichtert. Sie hatte zuvor Angst, Lärm und Verschmutzung würden durch die Aufwertung noch zunehmen. "Man muss auch Abstriche machen, aber mit dem neuen Plan bin ich zufrieden."
Ganz anders sieht das ein Nachbar: "Das ist doch furchtbar. Seit sechs Jahren wird diskutiert, viel unternommen, jeder gab seinen Senf dazu. Wir hatten ein vernünftiges Konzept. Und jetzt wird doch wieder alles anders". Er spricht dabei von der Veränderung des ursprünglichen Plans. Die Stimmung ist emotional. "Hier am Paulusplatz herrscht tote Hose. Nichts ist los. Das Viertel stirbt", so der Anrainer weiter. Er ist enttäuscht vom Zurückrudern, während andere wiederum erleichtert darüber sind. "Wir haben einen Ideenpool aus den Wünschen der Anrainer gesammelt und daraus die Planung entwickelt", stellt Planerin Ute Rom klar. Dabei wurde versucht, auf alles einzugehen. "Der öffentliche Raum soll eben fair verteilt werden", stimmt Sandra Löcker-Herschkowitz von der Agenda zu. "Schade, dass manche Dinge nicht ausgeführt werden konnten." Ebenfalls vor Ort war der studierte Architekt und Bezirksvorsteher-Stellvertreter Rudolf Zabrana (SPÖ). "Wir machen das für alle Leute", sagt er bestimmt. "Jetzt scheinen die Anrainer zufrieden zu sein."
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