Ex-Zielpunkt am Rochusmarkt wird zum Ballsaal

LANDSTRASSE. Tanzen ist seine Leidenschaft und sein Leben. Vor einem Jahr stand Tänzer Thomas Kraml auf der Bühne der ORF-Serie "Dancing Stars" und gab unter Tränen seinen Rücktritt bekannt. Heute trifft man ihn auf einer Baustelle. In seinem Lieblingsbezirk. Warum das? Der Wiener hat neue Pläne!

Er will die ehemalige Zielpunkt-Filiale (und zuvor Kino) in einen Ballsaal verwandeln. "Seit Jahren suche ich bereits eine Location", erzählt Kraml. Drei Schulen besitzt er bereits, 2000 Schüler tanzen dort. Jetzt hat es mit dem gewünschten Großprojekt geklappt. 1000 m² Fläche und ganz viel Fantasie. "Ich möchte einen Raum schaffen, den es so in Wien noch nicht gibt", so der Tänzer weiter.

Eröffnung Ende September

"Es soll der Nabel des Tanzes sein und Spaß dabei machen." Dort wo Obst und Gemüse verkauft wurden, dreht sich ab Ende September alles um den Tanz. Der gebürtige Mariahilfer, der heute im dritten Bezirk wohnt, hat viel vor. "Es soll Galaabende, Silvesterabende, zahlreiche Veranstaltungen geben. Viele Leute wollen und können tanzen, haben aber nicht die Infrastruktur dazu."

An veranstaltungsfreien Abenden sind alle eingeladen, selbst das Tanzbein zu schwingen. Und dabei ist es egal, ob man bereits Profi oder noch Anfänger ist. "Ich werde das Können sicher nicht am Eingang kontrollieren", lacht Kraml. "Aber wenn man ein bisschen interessiert ist, wäre es vielleicht nicht schlecht."

Kein Dresscode

Natürlich gibt es auch einen Gastronomiebereich für die Verschnaufpausen dazwischen. Anmeldung ist keine notwendig, der Eintrittspreis darf laut Kraml einen Kinobesuch nicht übersteigen. Unsicherheiten wird auch schnell Abhilfe geschafft: "Mich selbst wird man regelmäßig hier antreffen, aber an jedem Abend werden auch zwei bis drei Profitänzer anwesend sein, wenn jemand Fragen hat oder Hilfe braucht", erzählt der angehende Tanzsaal-Besitzer. Dresscode gibt es keinen, auch Freizeitkleidung kann getragen werden.
Bis zur Eröffnung muss man sich allerdings noch in Geduld üben. Ende September soll der Tanzsaal seine Pforten öffnen. "Und das natürlich mit gleich mehreren Feiern", sagt Kraml. Man sieht ihm die Vorfreude definitiv an. "Ich bin glücklich, denn ich glaube, so etwas hat der Kulturhauptstadt des Tanzens einfach noch gefehlt."