Kommentar: Google sei Dank!
WIEN. Man kann über die weltbeherrschenden Tech-Konzerne viel Schlechtes denken. Aber sie haben auch ein Gutes. Sie helfen superhirnlosen Eltern wie mir in Zeiten der Ratlosigkeit. Vor Kurzem wurde im Radio gesagt, die Warum-Phase sei für Eltern eine große Herausforderung. Ich kann nur sagen, ich wünsche mir diese Zeit gelegentlich zurück. Während ich damals bei der Beantwortung meist eine Fifty-fifty-Chance hatte, die Antwort zu wissen, geht die Tendenz derzeit eher in Richtung null.
"Mama, sind Skolopender denn wirbellose Tiere?", werde ich heute in der Prä-Kaffee-Tageszeit vom Siebenjährigen gefragt. "Skolobittewas?", frage ich zurück. Der Siebenjährige winkt ab und löffelt sein Müsli. Ich atme auf und stelle mich den essenziellen Fragen des Überlebens: Ganz, ganz viel Koffein oder vorerst nur die mittelgroße Dosis, damit dann in der Arbeit der Speicher vollends gefüllt werden kann?
Nach dem zweiten Schluck fällt mir das ebenfalls im Radio erwähnte Zitat Albert Einsteins wieder ein: "Fantasie ist wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist begrenzt. Fantasie umfasst die ganze Welt." Und da fühle ich mich plötzlich gar nicht mehr so dumm. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem mein Sohn sein Frühstück beendet hat und erneut fragt: "Also Mama, weißt du es jetzt schon?" Ich verneine abermals. "Na, dann google es halt!", kommt da zurück. Siebenjährige vergessen nie. Und ihr Wissen will die ganze Welt umfassen.
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