Lilarum feiert 20 Jahre in den Göllnersälen
Seit 20 Jahren ist das Puppentheater Lilarum in der Landstraße. Was als Wanderbühne begann ist nun ein fester Bestandteil im Bezirk.
LANDSTRASSE. Traude Kossatz wahre Leidenschaft sind Kinderbücher. Passend dazu hat sie eine Wanderbühne gegründet. Seit 1980 zaubert sie unzähligen Kindern ein Lächeln ins Gesicht und zeigt ihnen den Alltag in der Wiener Theaterszene.
Touren durch Wien und Niederösterreich bildeten das Tagesgeschäft. "Aber leider waren wir dadurch bühnenbild- und puppenmäßig sehr eingeengt", erklärt die Direktorin. Ein fester Standort musste her und der wurde prompt gefunden. Ein kleines Kellerlokal in Penzing war der erste Halt für sie und ihre Puppen. Das Publikum blieb nicht lange aus. "Am wichtigsten war die Mundpropaganda. Eltern haben untereinander vom Theater erzählt und so konnten wir auch ein bezirksübergreifendes Publikum gewinnen", meint Kossatz. Und genauso schnell wurde der Keller zu klein, also musste wieder eine neue Spielstätte her.
Das nächste Ziel der Theatermacher waren die Göllnersäle, wo das Lilarum bis heute zu Hause ist. "Da haben wir natürlich viel mehr Möglichkeiten, mit Licht, Ton und Bühnenbild zu arbeiten", sagt Kossatz. Seit 20 Jahren besteht das Theater im 3. Bezirk und wartet jede Saison mit neuen Stücken auf.
Lange Vorlaufzeit
Die Vorbereitungen für die vielen Stücke gleichen Theaterproduktionen mit menschlichen Darstellern. Ein Dreivierteljahr lang wird das Stück für die Bühne maßgeschneidert. Schritt eins ist immer das geschriebene Wort. Sobald ein grober Plan erstellt wurde, wird ein Storyboard angelegt. Hier wird auf jedes Detail geachtet. Wo stehen die Puppen? Wie sieht das Bühnenbild aus? Wer übernimmt welche Puppe? Bühnenbild und Puppen müssen natürlich entsprechend hergestellt werden. "Hier muss man auch auf sehr kleine Details achten. Wenn eine Puppe etwas in die Hand nehmen soll, dann muss die Puppe auch entsprechend gestaltet werden", weiß Kossatz. Über 1.000 Puppen und Bühnenbilder wurden schon in der hauseigenen Werkstatt hergestellt. Keine Puppe wird irgendwann entsorgt, alle werden gelagert. "Trotzdem verwenden wir keine Puppe ein zweites Mal", ergänzt Direktor und Sohn Paul Kossatz. Außer, sie kommt in einer Serie vor.
Auch international ist das Lilarum sehr gern gesehen. "Wir verstehen es als Bildungsauftrag, den Kindern den Theateralltag näherzubringen. Wir haben Garderoben, eine Bar und natürlich unseren Saal", erklärt Paul Kossatz. Vor allem das Interesse für die Kunst soll geweckt werden.
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