Radetzkystraße: Anzeige der Baupolizei
In der Radetzkystraße leiden die Mieter seit geraumer Zeit - die Baupolizei erstattete nun Anzeige.
LANDSTRASSE. Und wieder hat sich ein weiteres Kapitel in der Causa Radetzkystraße geöffnet. Nachdem sich die Mieter des Abrisshauses bereits mehrmals über die Zustände beschwert hatten, wurde nun die Baupolizei aktiv und erstattete Anzeige. "Das Gebäude wurde teilweise abgerissen, dann gab es einen Baustopp. Es wurde eine provisorische Abdichtung angebracht, die leider nicht gehalten hat", erklärt Gerhard Cech, Leiter der MA37 (Baupolizei), die Entscheidung. "Im Zuge der Regenschauer ist Wasser in das Gebäude eingedrungen. Das führte zu feuchten Flecken in den Wohnungen. Die Holzdecke biegt sich, das Wasser steht in der Mulde."
Strafverfahren läuft
Die Anzeige ging nun bei der MA64 (Rechtliche Bauangelegenheiten) ein und wird geprüft. "Es läuft ein Verwaltungsstrafverfahren. Der Beschuldigte wird einvernommen", so der stellvertretende Leiter Wolfgang Kirchmayer. Wie lange das dauern wird, ist derzeit schwer abzuschätzen.
Mieter rausgeekelt?
Währenddessen verharren die Mieter in einem desolaten Haus. "Bei der älteren Dame über uns hat sich durch das Wasser die Tapete gelöst. Es gibt Wasserflecken. Das ist doch kein Zustand", so ein Anrainer. Die Mieter wünschen sich zumindest ein Dach - zum Schutz vor der Witterung.
Der Bezirk hält sich indes bedeckt. "Das ist eine Sache der zuständigen magistratischen Ämter - da mischen wir uns nicht ein. Sonst haben wir bald keine Demokratie mehr." Währenddessen erhärtet sich bei den Mietern der Verdacht, man wolle sie Stück für Stück aus dem Gebäude bringen. "Man darf annehmen, dass der Eigentümer sonst für ein dichtes provisorisches Dach gesorgt hätte", sagt auch Georg Scherer von der Initiative Denkmalschutz. "Es wird wohl versucht, die Gebäude der Witterung auszusetzen, damit schlussendlich doch abgerissen werden kann." Die Mieterhilfe steht hinter den Anrainern und stellt klar, dass ein Abriss auch kein Kündigungsgrund ist. "Der Eigentümer ist nach wie vor zu Erhaltungsarbeiten verpflichtet", so Mitarbeiter Ronald Schlesinger. Der Hauseigentümer selbst war für ein Statement bisher nicht zu erreichen.
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