Breite Front gegen 12-Stundentag: Ihre Meinung ist gefragt
AK- Präsident Pesserl, ÖGB-Chef Horst Schachner und Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch wehren sich gegen die Pläne der Bundesregierung zum 12-Stundentag. Die Zeichen stehen auf Konfrontation.
Fast 50.000 Auskünfte und 500 Gerichtsfälle zum Problem Arbeitszeit und Überstundenbezahlung fallen bei der AK Steiermark jährlich an. Die Zahl der Überstunden sinkt und das entspricht auch dem Wunsch der Beschäftigten, wie der aktuelle AK-Arbeitsklimaindex zeigt. AK-Präsident Josef Pesserl: „Die Regierung will, dass mehr und öfter Überstunden angeordnet werden können. Das ist nicht die Arbeitswelt die wir wollen.“ Pesserl geht es um eine Arbeitszeitregelung, die auch die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt: „Die Menschen brauchen klare Regeln, die sie schützen, ihnen Recht und Mitbestimmung sichern. Das macht den Unterschied zwischen Arbeitszeit und Arbeitsleid.“
Schlecht für Erholung und Familienleben
Geteilte Dienste und nur acht Stunden Nachtruhe im Tourismus. „Man muss sich das vorstellen: Acht Stunden vom Verlassen des Arbeitsplatzes bis zum Arbeitsbeginn am nächsten Tag“, ärgert sich Horst Schachner: „Dies ist menschenunwürdig!“
Es verwundere nicht, meint Schachner weiter, dass schwarze Schafe unter den Unternehmern das als gute „Flexibilisierung“ verkaufen wollen. Die Gewerkschaft ist strikt dagegen, weil eine ordentliche Erholung massiv erschwert und ein gutes Familienleben nahezu unmöglich wird.
Keine einzige Verbesserung
„In diesem Gesetz von Kurz und Strache befindet sich keine einzige Verbesserung für unsere Arbeitnehmer“, kritisiert Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz: „Weder beim Einkommen oder der Gesundheit noch bei der Freizeit. Im Gegenteil, mehr Arbeiten bei weniger Lohn auf Kosten der Gesundheit.“
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.