Der Jazz hat Leibnitz wieder fest im Griff
Vom 27. bis 30. September geht wieder das Jazzfestival in Leibnitz über die Bühne.
Der Jazzmusiker des Jahres und ein kubanischer Klaviergipfel stehen heuer ganz im Blickpunkt der internationalen Aufmerksamkeit, wenn das Jazzfestival Leibnitz vom 27. bis 30. September an den grandiosen Erfolg vom Vorjahr anschließen will. Immerhin konnte man zum fünfjährigen Jubiläum mit vier ausverkauften Tagen gleich einen neuen Besucherrekord verzeichnen.
Davon bestärkt und ermutigt, sucht man heuer mit mehr Risiko und Experimentfreude den nächsten inhaltlichen Sprung, um eine neue Herausforderung an das Publikum zu stellen.
Internationale Künstler im Anmarsch
Der „Jazzstern im Süden“ (Die Presse) hat dazu Musikgruppen aus den USA, Frankreich, Kuba, Italien, Österreich und Norwegen in die südsteirische Weinstadt eingeladen. Allen voran wohl das Great Lakes Quartet von Wadada Leo Smith.
Mit dem überlegenen Jazzmusiker und Jazztrompeter des Jahres hat das Jazzfestival Leibnitz heuer den Vogel abgeschossen und sein großspuriges Versprechen aus dem Vorjahr eingelöst. Der dreifache Jahresregent, der zum Drüberstreuen auch noch die CD des Jahres abgeliefert hat, kommt mit seinem hochkarätig besetzten Great Lakes Quartet exklusiv in die südsteirische Weinstadt eingeflogen. Genauso wie das kultige US-Ensemble The Whammies, das zu den engagiertesten Interpreten der notorisch skurrilen Musik des legendären Steve Lacy gehört. Und mit den beiden kubanischen Pianisten Marialy Pacheco und Omar Sosa folgt die Überraschung der Runde! Zwei Klaviere auf seiner Bühne hat der ehrwürdige Hugo Wolf-Saal im Kulturzentrum Leibnitz wohl auch noch nicht erlebt. Da wird das famose österreichische Synesthetik Octet zur Eröffnung am Samstagabend gleich in bester Gesellschaft die überfällige Aufmerksamkeit für sein herrlich zappaeskes Gepräge erhalten.
Eröffnung im Weinkeller von Schloss Seggau
Die einzigartigen Schauplätze des viertägigen Festivals haben sich ohnehin längst in der internationalen Jazz-Community herumgesprochen. Vor allem der riesige Weinkeller auf Schloss Seggau, wo die stimmungsvollen Eröffnungskonzerte schon zur Tradition geworden sind, und die Open Air-Bühne beim Weingartenhotel Harkamp, wo bei „maximal entspannter Toscana-Stimmung“ (Kurier) die finale Schlussmatinee stets gestürmt wird, suchen in der europäischen Festivallandschaft ihresgleichen. Naja, wenn man „Jazz & Wein“ im Untertitel führt und das mit einigen Weinverkostungen und „einem herrlich entrückten Frühschoppen“ (Die Presse) noch unterstreicht, sollten freilich auch Ambiente und Stimmung eine tragende Funktion ausüben.
Wie für die Atmosphäre des Seggauer Weinkellers geschrieben, scheinen mithin musikalische Intimität und Virtuosität des norwegischen Duos Daniel Herskedal & Marius Neset sowie des charmanten Trios rund um den italienischen Klarinettenmeister Gabriele Mirabassi, die zur Eröffnung die Fahne für die kammermusikalische Fasson des Jazz hochhalten.
An den unerwartet großen Erfolg mit dem im Vorjahr erstmals durchgeführten Late Night-Special im berüchtigten Marenzikeller will man heuer mit dem französischen Trio The Kandinsky Effect und seinem einzigartigen Dancefloor-Sound aus Jazz, Groove und Elektronik anschließen.
Im Rahmenprogramm warten wiederum eine Ausstellung und ein Vortrag zur Jazzfotografie – von und mit der slowenischen Fotografin Petra Cvelbar - sowie zwei Konzerte aus der Abteilung Jazz for Kids, wofür diesmal das liebevoll verspielte Duo Pepe & Speedy ein Programm zwischen 4 und 100 Jahren versprochen hat.
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