Gleinstätten-Ortschef hat Streiterei satt und legt Schreiben zum Haus der Musik offen

Bgm. Franz Koller betont: "Ich finde, dass für beide Kapellen ein wunderschönes und modernes Musikhaus gebaut wurde und dafür bereits eine beträchtliche Summe öffentlicher Gelder geflossen ist." | Foto: ÖVP
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  • Bgm. Franz Koller betont: "Ich finde, dass für beide Kapellen ein wunderschönes und modernes Musikhaus gebaut wurde und dafür bereits eine beträchtliche Summe öffentlicher Gelder geflossen ist."
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Lange Zeit versuchte Bgm. Franz Koller aus Gleinstätten zu vermitteln, doch die Diskussionen um die gemeinsame Nutzung des "Hauses der Musik" nehmen offenbar kein Ende. Bekanntlich sieht sich die Marktmusikkapelle Gleinstätten außerstande, das Probenlokal mit der Musikkapelle Pistorf zu teilen. Die WOCHE berichtete. Siehe unter: Raue Töne im Haus der Musik Jetzt ist der Höhepunkt erreicht - dieser Tage wurde den Bürgern aus Gleinstätten eine acht Seiten umfassende Amtliche Mitteilung zugestellt, die den Sachverhalt entgültig klären soll. "Nach langer Überlegung habe ich den Entschluss gefasst, eine offizielle Stellungnahme abzugeben und allen Bürgern die Wahrheit zu berichten, nachdem sich in letzter Zeit die Zeitungsartikel und die Wirtshausgespräche zum Thema Haus der Musik und meinem Rücktritt als Bürgermeister mehren", lässt Bgm. Franz Koller aufhorchen. Dabei rollt der Ortschef die Geschichte rund um das "Haus der Musik" von Beginn auf an und legt die Fakten - von den Kosten bis hin zum Schriftverkehr mit dem Land - auf den Tisch.

Klare Worte

Der Standpunkt des Bürgermeisters ist klar und deutlich: "Da das Haus der Musik zu 100 Prozent aus Steuergeldern finanziert wurde und die Gemeinde sämtliche Reinigungs- und Betriebskosten trägt, ist es mein persönliches Anliegen und das Anliegen der Gemeinderäte, dass es allen Bürgern der Marktgemeinde Gleinstätten zugänglich ist. Neben den Probetätigkeiten und Veranstaltungen unserer beiden Musikkapellen, die natürlich vorrangig berücksichtigt werden, sollte es auch von anderen Vereinen genutzt werden können und zu einem Aushängeschild unserer Gemeinde werden." Bgm. Koller stellt das Gemeinsame vor das Trennende und betont: "Als gewählte Vertreter der Gemeindebevölkerung haben wir den Auftrag, alle Vereine gleich zu schätzen und zu behandeln und aus diesem Grund fühlte sich der Gemeinderat und ich als Bürgermeister dazu gezwungen, den Pachtvertrag mit den beiden Musikkapellen, in dem die Terminkoordination durch Franz Oswald festgelegt war, zu kündigen."

Neuer Vertrag kommt

Bald werden neue Töne angeschlagen: Der alte Vertrag für das "Haus der Musik" endet mit 31. Dezember 2017. Es wurde umgehend ein neuer Vertrag erstellt, in welchem die Gemeinde die Zuständigkeit für die Einteilung der Probetätigkeiten und die Ausrichtung von Veranstaltungen erhält. "Erfolgt die Unterfertigung des neuen Vertrages nicht fristgerecht, legt der einstimmige Gemeinderatsbeschluss fest, dass die Schlüssel für das Haus der Musik von der Kapelle, die den neuen Vertrag nicht unterzeichnet hat, abzugeben sind und die Probentätigkeiten nicht mehr im Haus der Musik stattfinden dürfen", heißt es in der Amtlichen Mitteilung der Gemeinde. Detail am Rande: Von der Musikkapelle Pistorf wurde der neue Vertrag bereits unterzeichnet.

Zweites Probenlokal ist für Ortschef kein Thema

Bgm. Franz Koller räumt mit einem Gerücht aus und klärt auf: "Diese Umstände sind nicht der Grund, weshalb ich gedenke, mein Amt als Bürgermeister zur Verfügung zu stellen, sondern, dass nochmals 500.000 Euro in die Renovierung des alten Musikheimes in Pistorf investiert werden sollen, mit der Absicht, dass die Musikkapelle Pistorf in ihr altes Probenlokal zurückkehren soll. Sollte wider Erwarten dieses Vorhaben umgesetzt werden, werde ich mein Amt als Bürgermeister zurücklegen." Bgm. Koller sieht es in seiner Verantwortung, die öffentlich geleisteten Steuergelder und Zuschüsse des Landes in wichtige Zukunftsprojekte zu investieren. Diese wären beispielsweise die Generalsanierung der Neuen Mittelschule sowie Investitionen, die eine Weiternutzung der Landesberufsschule ermöglichen oder der Erhalt der Infrastruktur in der Gemeinde. "Mit diesen Investitionen wäre es möglich, zahlreiche Arbeitsplätze zu sichern und den Schul- und Gewerbestandort Gleinstätten zu stärken, um für die Zukunft gerüstet zu sein", so Bgm. Koller.

Bgm. Franz Koller betont: "Ich finde, dass für beide Kapellen ein wunderschönes und modernes Musikhaus gebaut wurde und dafür bereits eine beträchtliche Summe öffentlicher Gelder geflossen ist." | Foto: ÖVP
Das Haus der Musik in Gleinstätten sorgt für Diskussionen. Die Marktmusikkapelle Gleinstätten fühlt sich übergangen. Die Gemeinde dementiert. | Foto: Heinrich
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