Heimat & Grenze: Ausstellung "Grenzlinien" im Stadtmuseum Leibnitz eröffnet

Bgm. Helmut Leitenberger (l.) eröffnete mit den Protagonisten die Ausstellung "Grenzlinien", die die Geschichte einer durch die neue im Jahr 1918 gezogene Grenze zerrissenen Familie und ihrer Nachbarn zeigt. | Foto: Heribert Kindermann
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  • Bgm. Helmut Leitenberger (l.) eröffnete mit den Protagonisten die Ausstellung "Grenzlinien", die die Geschichte einer durch die neue im Jahr 1918 gezogene Grenze zerrissenen Familie und ihrer Nachbarn zeigt.
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Am Mittwoch, dem 6. Juni, hat Bgm. Helmut Leitenberger im Gedenkjahr an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren im Foyer des Leibnitzer Rathauses die nach einer Idee von Albert Lorenz entstandenen Ausstellung „Grenzlinien“ des Stadtmuseums Leibnitz eröffnet.

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 zerbrach das Vielvölkerreich der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Niederlage im Krieg veränderte das Reich und seine Grenzen geradezu dramatisch. Für die Steiermark bedeutete sie den Verlust der Untersteiermark an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.
Die Ausstellung "Grenzlinien", die bis zum Nationalfeiertag am 26. Oktober 2018 im Leibnitzer Rathaus gezeigt wird, erzählt die Geschichte einer durch die neue Grenze zerrissenen Familie und wie es dazu kam.

Heimat & Grenze

Das Stadtmuseum und Stadthistorikerin Ursula Pintz, die die wissenschaftliche Leitung der Ausstellung übernommen hat, widmen sich in der Gedenkschau Begriffen wie Heimat, Grenze, Identität, Vielvölkerstaat, Nationalismus, Monarchie, Krieg, Verlust, alte und neue Heimat, Zerfall, Staat und Region, die eine zentrale Rolle im Geschichtsverständnis und der Sichtweise diesseits und jenseits der neuen Grenze spielen.
„Die neue Grenzlinie zwischen dem 1918 neu gegründeten SHS-Staat, dem späteren Jugoslawien, und der Republik Deutsch-Österreich hat Mitteleuropa stark verändert. Am Beispiel von Familie Dreisiebner und den slowenischen Nachbarn Gaube spürt man die Nachwehen dieser Zäsur bis in die heutige Zeit“, erläutert Ideenbringer Albert Lorenz.
Doch die Entstehung der Grenze in den Köpfen der Menschen bis hin zur tatsächlichen Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg hat bis heute Folgen auf die aktuelle österreichisch-slowenischen Grenze in der Südsteiermark. Wenn neue Grenzen durch alte Kulturlandschaften gezogen werden, so ist das zentrale Thema die „Grenz(e als Schicksals)Linie“ und die damit verbundenen unmittelbaren Konsequenzen für davon betroffene Familien.

Protagonisten der Ausstellung

Das Zustandekommen der von Klaus-Dieter Hartl und Ursula Pintz umgesetzten und aufgebauten Ausstellung „Grenzlinien“ ist dank der tatkräftigen Unterstützung, vielen Gesprächen, Auskünften und Ratschlägen sowie für Leihgabe´n von Bildmaterial und Exponaten vor allem Johann, Irmgard und Viktoria Dreisiebner, CI Roland Frühwirth, Vzlt. Josef Gaber, Anna & Alois Gaube, Josef Hermending, Familie Heribert Kaucic, Friedrich Krampl und Günter Wissiak zu verdanken.

„Beyond Boundaries“

„Wir wollen die Grenzen weghaben!“, betonte Vizebgm. Helga Sams und lud bereits zu einem Filmabend ein, der sich ebenfalls mit dem Thema „Grenzlinien“ beschäftigen wird. Denn am 16. Juni 2018 um 16 Uhr kommt es mit der Vorführung des Films „Beyond Boundaries“ im reaktivierten alten Leibnitzer Kino in der Bahnhofstraße zu einer Fortsetzung der Thematik. Peter Zach unternimmt in seinem Essayfilm „Beyond Boundaries“ eine spannende Zeitreise an die Grenzen Sloweniens.

Text von Heribert Kindermann

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