Weltflüchtlingstag – herausfordernde Vielfalt
Flüchtlingsschicksale, Migration und Integration waren Themen bei der Weltflüchtlingstag-Veranstaltung der Marktgemeinde Straß in Steiermark, wobei sich hier einzuleben, als eine zentrale Forderung an die Flüchtlinge gerichtet wurde.
Dabei verwies Bürgermeister Reinhold Höflechner im Kultursaal auf die Partnerschaft zwischen der Stadt Traiskirchen und der Marktgemeinde Straß i. Stmk. mit dem Projekt „Seitenblicke von den Grenzen“, in der über 30 Gemeinden umfassenden Vereinigung „Südwind – globalisierte Gerechtigkeit“. Dazu gibt es Kultur-, Informations- und Dialogveranstaltungen und gegenseitige Besuche, um gemeinsame Lösungsstrategien bei den Migrationsbewegungen zu finden.
Er erinnerte an 2015 in Spielfeld: „Was dort mit illegaler Einwanderung passiert ist, darf sich so nicht wiederholen!“ Illegale Einwanderung sei zu stoppen, sie gefährde den Bestand der Europäischen Union. Grenzsicherung sei notwendig. Andererseits bekannte er sich unmissverständlich dazu, Asylwerbern, die Hilfe brauchen zu helfen. Er forderte „Asylzentren“ möglichst vor Ort zu schaffen, um die Schlepperkriminalität zu unterbinden. Von den Asylanten erwarte er das „Erlernen unserer Sprache, sowie die Akzeptanz unserer Gesetze und Werte“.
Von einem dramatischen Flüchtlingsschicksal berichtete der Journalist Alexander Behr, der aus dem Buch „Mein Weg vom Kongo nach Europa“ von Emmanuel Mbolela über dessen Flucht aus dem Kongo berichtete. Mbolela hatte dort gegen Menschenrechtsverletzungen durch die Regierung gekämpft, wurde verfolgt, was ihn zur Flucht zwang; er lebt heute im Exil in Belgien. „Der Kongo wird heute systematisch ausgebeutet“, so Behr.
In der Diskussion wurde darauf verwiesen, Fluchtursachen zu bekämpfen, den Menschen vor Ort wirtschaftliche Perspektiven zu geben, denn es sei nicht möglich, dass Europa alle Flüchtlinge aufnehme. Positives wurde von in Straß aufhältigen Flüchtlingen berichtet, wonach sich diese sehr gut integriert hätten. Man sei der Auffassung, dass dies bei Einzelfamilien eher erfolge, als in großen Ghetto-Gruppen in den Städten. – Ein Zeichen von Integration setzte hier eine afghanische Frau: Sie bereitete einige in Afghanistan übliche Speisen zu, die den Gästen neben kleinen von Unternehmern gesponserten Häppchen überaus mundeten.
Zur Umrahmung trugen eine Kindermusikgruppe mit Franz Schober und ein Trommlertrio sowie eine Kindergartentanztruppe bei. Und unter den Gästen hatte sich auch die Traktoren-Oldtimergruppe Vogau mit ihren alten Vehikeln ein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.