Sie gibt der Ausstellung nicht nur ein Gesicht
Andrea R. Tomitsch ist eine der KünstlerInnen, die die heurige Ausstellung „Le(o)bensbilder/Le(o)bensspuren. Erlebe die Biografie (d)einer Stadt“ mit ihren Werken bereichert.
LEOBEN. Die Ausstellung „Le(o)bensbilder/Le(o)bensspuren. Erlebe die Biografie (d)einer Stadt“, die am 5. Mai in der Kunsthalle Leoben eröffnet wird, zeigt die Entwicklung der Stadt Leoben in den vergangenen Jahrhunderten und rückt dabei Menschen in den Mittelpunkt, durch die Leoben so geworden ist, wie es heute ist. Unter anderem wurden auch Künstler eingeladen, mit Werken über Leoben die Ausstellung mitzugestalten. Eine von ihnen ist Andrea R. Tomitsch, die seit mehr als 40 Jahren maßgeblich an der Entwicklung der Kulturszene in Leoben beteiligt ist. Die heute 61-jährige Bildhauerin, Malerin und Sängerin gründete 1985 mit Rewo und Santoni Niessl, Elfriede Baumgartner und Rudolf Leitner die Künstlergruppe „LeobART“, die zehn Jahre lang erfolgreich agierte. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Österreich gezeigt.
Ständige Weiterentwicklung
Tomitsch hörte im Laufe der Zeit nie auf, ihre Kunst und sich selbst weiterzuentwickeln. Bereits zweifache Mama, vereinbarte sie ihr Familienleben geschickt mit dem Studium der Psychologie in Graz, machte das Diplom zur Mediendesignerin sowie eine klassische Gesangsausbildung und Jazzgesang. „Ich denke, wenn man Künstler ist, ist man das in alle Richtungen“, sagt Tomitsch, die mit ihren ehemaligen Musikgruppen „ReAl ART“ und „ART unlimited project“ zahlreiche Auftritte absolvierte. Ihre künstlerische Ausdrucksform erweiterte sie schließlich um Fotografie und Video. Für ihre Arbeiten bekam sie zahlreiche Preise, etwa den Kunstpreis des großen österreichischen Grafikwettbewerbs, den Preis der internationalen Film- und Videofesttage in Krems oder den Sonderpreis für den besten Experimentalfilm („Im Focus“).
"Faces" in der Ausstellung
Mit ihrer Heimatstadt Leoben setzte sie sich künstlerisch oft auseinander, beispielsweise 1998 mit dem Zyklus „Leoben im Wandel“ aus Mischtechnikarbeiten und Collagen oder im Jahr 2000 mit Computerarbeiten zum Thema „Eisen und Stahl“. Vor einigen Jahren entstand der Zyklus „Faces - Gesichter“, für den Tomitsch Gesichter von Persönlichkeiten aus Leoben in all ihrer Charakteristik malte und so deren Emotionen zum Ausdruck brachte. Drei Werke aus diesem Zyklus werden in der kommenden Ausstellung zu sehen sein. Welche Gesichter dies sein werden, soll eine Überraschung für die Besucher der Ausstellung sein.
Eine Art Verliebtheit
Aktuell arbeitet Tomitsch an der Entstehung eines großflächigen Bildes, in dem sie ihre Vergangenheit aufarbeiten möchte, sowie künftig auch an neuen Werken ihrer Serie „Games“, die sich in einfacher Bildersprache "mit inneren psychologischen Zuständen des Miteinanders" beschäftigt. „Jedes Werk hat bei mir seinen Ursprung in einem extremen Gefühl, einem intensiven inneren Erleben. Irgendwie ist dieses Gefühl vergleichbar mit Verliebtheit“, erzählt die Künstlerin, die auch an Desmond Doyles Projekt „See the big picture“ beteiligt ist. Das Werk, das aus zahlreichen einzelnen Bildern verschiedener Künstler besteht und ständig wächst, ist aktuell in der Galerija SDK Tolmin in Slowenien ausgestellt. „Kunst ist mein Leben“, sagt Tomitsch, die schon als Kleinkind dreidimensional zeichnen konnte und später ihre erste künstlerische Ausbildung in der Kunstgewerbeschule in Graz absolvierte.
Ausstellung
In der Kunsthalle Leoben, 5. Mai bis 30. September 2018
Erlebe die Biografie (d)einer Stadt: Werfen Sie anhand zahlreicher Objekte und zeithistorischer Dokumente aus dem reichen Fundus des MuseumsCenter Leoben einen Blick auf die Geschichte der Stadt.
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Tel. 03842/4062-408
www.kunsthalle-leoben.at
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