Günther Freitag veröffentlichte neuen Roman
In seinem neuesten Werk "Melancholische Billeteure" befasst sich der Literat einmal mehr mit Skurrilitäten des Lebens.
LEOBEN. Der Leobener Schriftsteller Günther Freitag hat ein neues Buch veröffentlicht, den Roman "Melancholische Billeteure". Nach seinem letzten Werk, in dem sich Freitag der Oper und ihren Liebhaber widmete, verschlägt es ihn diesmal an das Wiener Burgtheater.
Kunst nur Illusion?
Im Mittelpunkt des neuesten Romans stehen drei Hauptakteure – eine Frau und zwei Männer – und doch handelt es sich nicht um eine Dreiecksgeschichte im herkömmlichen Sinn. Dora und Edwin sind Billeteure am linken Parkett des Burgtheaters, dort wo ihrer Meinung nach die wahren Kenner sitzen. Allerdings reduzieren sie sich nicht nur darauf, die Besucher zu ihren Plätzen zu geleiten, sie sehen es auch als ihre Aufgabe an, ihnen die Stücke zu erläutern und mit ihnen darüber zu diskutieren. Während Edwin sich ausschließlich auf die Kunst konzentriert und nur durch seine Mutter mit ihrem neurotischen Papagei gestört wird, führt Dora mit dem Versicherungsagenten Viktor ein Leben außerhalb des Theaters – die beiden Männer ahnen nichts voneinander. Was die Protagonisten verbindet, sind die Schatten einer problematischen Jugend, geprägt durch Vaterfiguren, autoritär und lächerlich zugleich. Befreit die Kunst sie von ihren Erinnerungen oder bleibt sie eine Illusion, eine Flucht vor dem realen Leben, wie die Auftritte der gescheiterten Opernsängerin, der bei ihrem Debüt die Stimme versagte, und die Bemühungen des Bildhauers, dessen Skulptur 'Weltdummheit' von der Realität überholt wird? Ist die Kunst vielleicht nur eine Täuschung, wie für den Juwelier, dem von seinem Vater verboten wurde, sich am Reinhardt-Seminar zu bewerben?
Autorenportrait
Günther Freitag wurde 1952 in Feldkirch in Vorarlberg geboren. Er absolvierte ein Studium der Germanistik und Geschichte in Graz und lebt heute in Leoben. Seit 1982 veröffentlicht er Prosa und Hörspiele für die er auch Auszeichnungen erhielt. Bereits 1982 erhielt er den Forum Stadtpark Literaturpreis der Stadt Graz, 1990 folgte ein Literaturstipendium des Landes Steiermark, im Jahr 1993 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Leoben verliehen. Neben Hörspielen für den ORF und den Theaterstücken "Drei Traumkongruenzen" und "Rost", schrieb Freitag zahlreiche Romane, Erzählungen und Essays. Zu seinen letzten Werken zählen "Piazza Trieste" (2006), "Bienenkrieg" (2008), "Café Olympia" (2013) und "Die Entführung der Anna Netrebko" (2015).
Erwerb des Buches
Das neue Werk "Melancholische Billeteure", das beim Wieser Verlag erschienen ist, kann ab sofort für 21 Euro in den Buchhandlungen, sowie online auf Amazon, bei Morawa und Thalia erworben werden.
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