Medizin aus der Natur

Bei Ausflügen und Wanderungen entdeckt man oft solche Schautafeln. Und meistens auch einige der abgebildeten Pflanzen später dann im Wald oder auf der Wiese. Es ist schon spannend das wirklich für fast alles ein Kraut gewachsen ist. Es lohnt sich ein Blick auf diese Tafeln da sie wichtige und interessante Informationen enthalten.

Das können die Kräuter

Rotbuche (Fagus syvatica) Schon ihr Lateinischer Name Fagus = Essen verrät es: Die jungen Blätter schmecken als Salat, die untere Rindenschicht (Bast) als Mehl und die Bucheckern als Öl. Als Heilmittel wirkt die Buchenasche desinfizierend.
Hängebirke (Betula pendula) Aus den Blättern der Birke kann man Tee zubereiten, der durchspülend und entwässernd wirkt. Haarwässer aus Birkenblätter sollen gegen Haarausfall helfen.
Stieleiche (Querus robur) Eichenrinde zum Tee verarbeitet wirkt gegen Durchfall, Entzündungen im Hals und am Zahnfleisch, als Bad schlecht heilender Wunden.
Weißtanne (Abies alba) Bereits Pfarrer Kneipp empfahl „ein Tännchen in jedem Schlafzimmer“ aufgrund der beruhigenden und nervenstärkenden Wirkung. Unsere Vorfahren tranken Tannenbier, das aus jungen Zweigen und Wasser vergoren war.
Winterlinde (Tilia cordata) Im Juni werden die Blütenstände, kurz nach dem Blühbeginn geerntet. Lindenblütentee hilft bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und zur Vorbeugung.
Faulbaum (Frangula alnus) Die Faulbaumrinde zum Tee verarbeitet hilft bei Verstopfung. Hier wird nur abgelagerte Rinde verwendet, die man in Apotheken und Drogerien kaufen sollte.
Wacholder (Juniperus communis) Die Wachholderbeeren helfen bei Rheuma, Gicht, schlechter Verdauung, Appetitlosigkeit. Man kann sie essen oder als Tee zubereiten. Die Früchte werden im Oktober/November gesammelt.
Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) Aus ihren Blüten, Blättern und Früchten kann man einen Tee zubereiten, der bei Herz und Kreislaufstörungen hilft.
Brombeere (Rubus fructicosus) Lecker und gesund sind die vitaminreichen Beeren, ihr Saft hilft auch gegen Heiserkeit. Die Blätter als Tee zubereitet, wirken gegen Husten und Erkältungen sowie bei Magen-Darm-Verstimmungen.
Spitzwegerich (Plantago lanceolata) Die Blätter als Tee zubereitet, lindern Entzündungen der Atemwege. Frisch zerdrückte Blätter lindern den Juckreiz nach Insektenstichen.
Heckenrose (Rosa canina) Die leuchtend roten Hagebutten, welche im September/November als vollreife Früchte geerntet werden, enthalten viel Vitamin C, Mineralstoffe und Fruchtsäuren. Hagebuttentee schmeckt und hilft bei Erkältungskrankheiten und Fieber.
Roter Holunder (Sambucus racemosa) Die Kerne der roten Beere sind giftig, ihr Fruchtfleisch jedoch nicht. Die Beeren durch ein Tuchgepresst ergeben vitaminreichen Saft. Die Rinde des Strauches wirkt abführend und das braune Mark ist getrocknet hervorragender Zunder.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) Der schwarze Holunder hilft bei fiebrigen Erkältungen als Schwitztee sowie bei Rheuma. Tee bereitet man aus den Blüten, die im Juni/Juli gesammelt werden. Die Beeren welche als Saft verarbeitet bei Rheuma helfen, sind im Herbst reif.
Thymian (Thymus vulgaris) Die ganze Pflanze riecht zerrieben stark aromatisch. Thymiantee hilft bei Bronchialkatharr, Reizhusten und Keuchhusten.
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Die Heidelbeere ist schmackhaft und vitaminreich. Die frischen Früchte wirken abführend, die getrockneten bewirken das Gegenteil. Frische Blätter helfen innerlich bei Diabetes und äußerlich bei Ekzemen.
Sanddorn (Hippophae rhamoides) Gesammelt werden die Früchte im September/Oktober. Sie können zu Saft, Mus und Marmelade verarbeitet werden. Sanddorn regt den Appetit an und hilft bei Vitamin- und Mineralstoffmangel.
Blutwurz (Potentilla erecta) Die Wurzel der Pflanze wird im März/April wie auch im September/ Oktober gesammelt. Zubereiteter Tee wird zum Gurgeln, Spülen und für Umschläge verwendet. Hilft bei Durchfall, Blähungen (Tee), Entzündungen in Mund und Rachen und bei Frostbeulen.
Brennnessel (Urtica dioica) Die Brennnessel ist eine schmackhafte und sehr gesunde Gemüsepflanze. Getrocknet als Tee zubereitet, wirkt sie blutreinigend. Rheumakranke lindern Beschwerden indem sie die Pflanze auf nackte Hautstellen schlagen. In Shampoos stärkt sie Kopfhaut und Haar.
Schlüsselblume ( Primula elatior) Schlüsselblumen sind geschützt, also bitte nicht sammeln! Die Wurzeln der Schlüsselblume werden zu Tee verarbeitet, der bei fest sitzendem Husten, Verschleimung des Rachenraums, Bronchitis, Altershusten hilft.
Gemeiner Löwenzahn (Taraxacum officinale) Frische, junge Löwenzahnblätter sind ein gesunder Zusatz für Salate. Löwenzahn als Tee zubereitet hilft bei gestörter Galle, Leber und Nierenfunktion, Rheuma und Gicht.
Veilchen (Viola odorata) Das Veilchen wird im März/April gesammelt und kann zu Tee verarbeitet werden. Hilft bei Halsentzündungen, Bronchitis und Husten.
Johanniskraut (Hypericum perforatum) Johanniskraut als Tee zubereitet wirkt gegen Nervosität, leichten Depressionen, als Öl angewendet wirkt es gegen Rheuma und Verstauchungen.
Arnika (arnica montana) Die Blüten der Arnika werden zu einem Sud verarbeitet, den man für Umschläge bei Blutergüssen, Zerrungen, Quetschungen und zum Gurgeln verwenden kann. Nicht sammeln die Pflanze ist geschützt!
Greiskraut (Senecio fuchsil) Die Blätter des Greiskraut rollen sich bei hohen Ozonwerten ein. Sind sie flach ist die Luft rein. Sie sind ein guter Zunder zum Feuer machen. Die frischen Pflanzen wirken blutstillend, vor allem bei Gebärmutterblutungen.
Sauerklee (Oxalis acetosella) Säuerlich appetitlich schmecken die Blätter und der Wurzelstock. Für den Winter können die Blätter in Zucker eingelegt werden, aber allzu viel ist ungesund, wegen des Gehalts an Oxalsäure, die Nierensteine bilden kann.
Bärlauch (Allium usinum) Bärlauch kann man essen, auf verschiedenste Art zubereitet, schmeckt die Pflanze wie Knoblauch. Bärlauch wirkt entzündungshemmend, vorteilhaft bei Gefäßerkrankungen und Leberleiden, entschlackend.

Der Hinweis zum Naturschutz darf in Verbindung mit Kräutern nicht fehlen. Viele Pflanzen sind geschützt und dürfen nicht gesammelt werden. Am besten lässt man sich von einem Kräuterkundigen im Rahmen eines Workshops aufklären. Für Wirkungen und Anwendungen bieten viele Apotheken eine Beratung an.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

5 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Ganz egal ob man mietet oder kauft, ob man neu baut oder saniert, die Profis aus der Region helfen beim Traum vom eigenen zu Hause. | Foto: Shutterstock
3

Bauen und Wohnen 2024
Im Bezirk Leoben haben wir zahlreiche Profis

Im Bezirk Leoben gibt es zahlreiche Spezialistinnen und Spezialisten auf allen Fachgebieten zum Thema Bauen und Wohnen. Wo diese zu finden sind, erfährst du in unserem aktuellen Magazin. BEZIRK LEOBEN. Es gab mal eine Zeit, da war das neue Sofa vielleicht nicht unbedingt bequem, aber egal, es war trendig und sah toll aus für die Besucherinnen und Besucher. Diese Zeit ist vorbei. Die Ansprüche haben sich inzwischen verändert. Letztlich gibt es kein schöneres Gefühl, als nach Hause zu kommen....

  • Stmk
  • Leoben
  • Manuela Kaluza

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.