Wenn Jehovas Zeugen einmal klingeln

Moderne Kommunikation mit dem Tablet: Walburga Starkl und Franz Michael Zagler bei einem Hausbesuch.
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  • Moderne Kommunikation mit dem Tablet: Walburga Starkl und Franz Michael Zagler bei einem Hausbesuch.
  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

LEOBEN. Das Läuten an der Tür ist ihr Markenzeichen. Als mehr oder weniger willkommene Gäste kennt man Jehovas Zeugen im Allgemeinen. Als Verkündiger sind sie tagtäglich unterwegs, im Auftrag für das Christentum.
Auch an meiner Haustüre läuten sie. Oft fehlte mir die Zeit, sich mit den Repräsentanten der seit 2009 in Österreich anerkannten Kirche auseinanderzusetzen. Daher habe ich unlängst zwei Zeugen auf der Verkündigungstour begleitet.
Die Gebiete in der Stadt Leoben und im Bezirk sind genau aufgeteilt. Die Wohnungen und Häuser werden nach einem genauen Plan ,abgearbeitet' – auch wenn jemand vorübergehend oder gar keinen Besuch wünscht, ist das vermerkt", erklärt Franz Michael Zagler, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit. Er ist heute von der Weststeiermark gekommen, um mit Walburga Starkl von Haus zu Haus zu gehen.
Wir sind am Vormittag unterwegs, viele Menschen sind in der Arbeit, so bleiben einige Türen verschlossen. "Einmal oder maximal zweimal Klingeln reicht, Sturmläuten gibt es bei uns nicht", sagt Zagler.

Wie wird die Zukunft?

Zweites Haus, dritte Türe, das erste Gespräch: "Ich bin in der evangelischen Kirche aktiv, ich denke, ich kenne mich in der Bibel aus", lautet die höfliche, aber bestimmte Antwort. Starkl und Zagler kommen dennoch zu einer Antwort auf ihre aktuelle Umfrage. Jehovas Zeugen wollen wissen, ob die Menschen sich erwarten, ob die Zukunft besser oder schlechter wird, oder ob es gleich bleibt. "Ich wäre schon froh, wenn es uns gleich gut geht als jetzt", antwortet die Dame.
Einen Mann haben wir beim Duschen gestört, er öffnet im Bademantel und stellt sich aber der Umfrage: "Besser wird wohl nichts werden, Danke für Ihren Besuch."


Augen und Ohren

Mehr Glück haben wir in einer Einfamiliensiedlung in Auwald. Walburga Starkl kennt die Menschen dort gut. Ein junger Mann zeigt sich interessiert. Zagler spielt einen technischen Trumpf der Zeugen aus. Mehr als 300 Kurzvideos wurden von der internationalen Religionsgemeinschaft produziert, in mehreren Sprachen. Die sind auf dem Tablet PC gespeichert, den die Verkündiger mit sich führen. So sieht moderne Kommunikation aus.

Christliche Botschaft

Der Beitrag über die Bibel findet Gefallen, für 3:22 Minuten sind Augen und Ohren des Besuchten auf den Bildschirm fixiert. Ein Exemplar der kostenlosen Zeitschrift "Der Wachtturm" wird überreicht. Es ist 11.30 Uhr. "Jetzt wollen wir niemanden mehr besuchen, wir wollen die Menschen ja nicht beim Kochen oder Essen stören", sagt Zagler. Er und seine Glaubensschwester sind mit den Gesprächen zufrieden, sie haben ein wenig von der christlichen Botschaft wurde unter die Leute gebracht.

Jehovas Zeugen

Jehovas Zeugen sind eine christliche, chiliastisch ausgerichtete und nichttrinitarische Religionsgemeinschaft, die sich kirchlich organisiert.
Jehovas Zeugen halten sich so eng wie möglich an die christlichen Lehren, die Jesus gelehrt hat und nach denen seine Apostel gelebt haben.
Jehovas Zeugen sind seit 2009 eine in Österreich anerkannte Kirche. Infos:

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