Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger steht Rede und Antwort
Von Klimaschutz bis Praterstraße: Diese Projekte liegen Bezirkschefin Uschi Lichtenegger am Herzen.
LEOPOLDSTADT. Bereits mehr als 15 Jahre ist Uschi Lichtenegger ehrenamtlich bei den Grünen und im Bezirk tätig, seit November 2016 ist sie Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt.
In ihrer Freizeit verbringt Lichtenegger gerne mit ihren Enkeltöchtern, geht mit Hündin "Honey" spazieren oder fährt Rad.Im bz-Gespräch verrät sie ihre Lieblingsplätze und spricht über wichtige Themen im 2. Bezirk.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Leopoldstadt?
USCHI LICHTENEGGER: Ich habe viele Lieblingsplätze. Etwa die wunderschöne, große Platane im Auwald-Prater, die mir viel Energie gibt, wenn ich den Stamm berühre. Oder mein Wohngrätzel, es ist wie in einem Dorf rund um den Volkertmarkt. Aber auch die Gstettn am Nordbahnhof ist ein Lieblingsplatz.
Was ist besonders am Bezirk?
Das sind die Menschen, die mir täglich begegnen, die sich in Initiativen „einen Haxn ausreißen“, um den Bezirk lebenswerter zu machen. Sie möchte ich unterstützen und stärken.
Welche Themen sind Ihnen im Bezirk wichtig?
Kinder und Jugendliche, also unsere Zukunft, sind meine oberste Priorität – Spielplätze, Kindergärten, Jugendparlament, Schulsanierungen, Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen. Auch gesundheitliche Vorsorge im Kampf gegen Feinstaubbelastung. Und damit Schutz der Grüngebiete wie Prater oder Augarten. Klimaschutzmaßnahmen sind eine Verteilungsfrage. Ich will auch Schutz für jene, die sich keine Altbauwohnung am Prater leisten können.
Was hat sich seit Ihrem Amtsantritt verändert?
Der Schwerpunkt liegt nun bei Mobilitätswende und Erhalt der Grünräume. Es wurden mehr als 400 Bäume gepflanzt und es werden noch mehr. Gerade die Hitzewelle im August hat gezeigt, wie notwendig diese Maßnahme ist. Zudem habe ich am Nordbahnhof die Weichen neu gestellt.
Was könnte man verbessern?
Noch viel mehr muss man hinsichtlich Klimaschutz tun und den Bezirk besser für Hitzeperioden rüsten, Hitzeinseln entschärfen und Abkühlräume schaffen. Also weniger zubetonierte Flächen und mehr Bäume. Der Praterstern sowie vertriebene Obdachlose und Suchtkranke liegen mir sehr am Herzen. Der Praterstern gehört dringend neu gestaltet. Hier zu investieren, ist mir hundertmal lieber als in eine berittene Polizei im Prater, die viel Geld kostet, das wir am Praterstern, aber auch anderswo dringend benötigen.
Was passiert noch 2018?
Am 28. September gibt es im Stadion Center einen Markttag zur "demenzfreundlichen Leopoldstadt" mit Informationen über Angebote. Dieses Jahr finden noch Umbauten in der Schmelzgasse statt: breitere Gehsteige, Sanierung der Fahrbahn, Radfahren gegen die Einbahn wird möglich. Ab Schulbeginn fährt der 82A eine neue Strecke, damit wird endlich die Fußgängerzone vor dem Bildungscampus umgesetzt. In der Vereinsgasse startet das Pilotprojekt „Schulstraße“, das erste dieser Art in Wien.
Was ist für 2019 geplant?
Ein Schwerpunkt ist die Praterstraße, sie ist kaputt und sanierungsbedürftig. Im Herbst entscheiden die Ergebnisse einer Verkehrsstudie zur Praterstraße über die nächsten Schritte. Zweiter Schwerpunkt ist der Klimaschutz. Der Sommer zeigt, wie wichtig Bäume und Grünflächen für kühlere Aufenthalte sind.
Interview: Kathrin Klemm
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