Die Polizisten für alle Lebenslagen
Seit März sind in der Leopoldstadt Grätzelpolizisten unterwegs. Jetzt ziehen sie eine erste Bilanz. Fest steht: Das Projekt ist gut angelaufen.
LEOPOLDSTADT/BRIGITTENAU. Karin Pollak ist die Sicherheitskoordinatorin in der Brigittenau und der Leopoldstadt. Sie hat mit ihren acht Kollegen ihre Bezirke im Blick und ist direkte Ansprechpartnerin für alle Grätzelbewohner. Worum es sich handelt, ist egal, denn mit der Initiative "Gemeinsam.Sicher" soll die Polizei für alle Probleme ein offenes Ohr haben.
Von ihnen werden auch die nächsten Schritte gesetzt und zuständige Magistrate oder Stellen kontaktiert. Für Pollak war das der Grund, Polizistin zu werden. "Ich habe immer den direkten Kontakt zu Menschen gesucht, und als ich von Gemeinsam.Sicher hörte, habe ich mich sofort beworben."
Sie selbst hat ihre Zeit seit 1994 in der Leopoldstadt verbracht und war bis auf ein Jahr im Außendienst beschäftigt. Auch ihre Kollegen sind seit jeher im 2. Bezirk im Einsatz.
Beleuchtung am Handelskai
Die österreichweite Initiative Gemeinsam.Sicher läuft seit März auch in der Leopoldstadt und der Brigittenau. Und das, laut Pollak, mit großem Erfolg. "Natürlich hatten wir kleine Startprobleme, aber jetzt läuft es sehr gut." Immer mehr Bezirksbewohner wissen, was Gemeinsam.Sicher ist und wenden sich an die Polizisten. Nicht nur mit Kriminalfällen, sondern auch mit Anliegen.
Ein klassisches Beispiel für den Aufgabenbereich der Grätzelpolizisten wäre zum Beispiel die Beleuchtung bei der U-Bahn-Station Handelskai. "Hier gab es immer wieder Probleme mit Drogendealern, von denen wir auch wussten. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass hier mehr Beleuchtung installiert wird", sagt Pollak. Auch der Brigittenauer Bezirkschef Hannes Derfler war von der Idee überzeugt, und prompt wurde für mehr Licht gesorgt.
Sehen und gesehen werden
Die Grätzelpolizisten legen viel Wert auf die Betreuung der Anrainer. Sie sind auch auf vielen Festen oder Grätzeltreffen im Einsatz. Durch die Kontakte werden die Beamten auch über Probleme informiert.
Vor allem am Wochenende sind der Prater und die Hauptallee ein beliebter Ort zum Entspannen. In der Hundezone kommt es allerdings öfter zum Clinch zwischen Joggern, Radfahrern und Hundebesitzern. Da die Hunde in der Zone frei herumlaufen dürfen, könnten die Radfahrer zur Gefahr für die Vierbeiner werden. Das gilt natürlich auch umgekehrt. "Viele Leute wissen, dass sie sich in einer Hundezone befinden, aber ignorieren es", so Pollak. Darum will man zusammen mit der Bezirksvorstehung einen Informationstag veranstalten. "Strafen wollen wir nicht, unsere Aktion gilt vor allem der Aufklärung. Wir möchten für ein ruhiges Miteinander sorgen", so Pollak. Wann der Tag genau stattfinden wird, ist noch offen.
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