Kommentar: Auf einen besinnlichen Advent!
WIEN. „Wer war ich, bevor ich in Mamas Bauch war?“, fragt der Sechsjährige abends im Bett. Puh! Diese Frage könnte der allwissende Erziehungsberechtigte jetzt aus dem medizinischen, religiösen, soziologischen oder philosophischen Blickwinkel beantworten. Gleichzeitig ist die Frage selbst schon Antwort auf so vieles. Eines steht jedoch fest: Diesen Gedanken weiterzuspinnen, würde den Zeitrahmen einer Gute-Nacht-Geschichte sprengen. Schlafenszeit!
Zurück bleiben staunende Eltern. Er hat doch erst gehen und sprechen gelernt! Und einen Wimpernschlag später stellt er sich den großen Fragen der Menschheit. Er begreift, dass es eine Zeit vor seiner Vergangenheit und nach seiner eigenen Zukunft gibt. Er denkt in Dimensionen, die das Bewusstsein übersteigen. Wenn wir genau hinsehen und zuhören, dann haben wir die Möglichkeit, von und mit unseren Kindern zu lernen. Uns nicht ständig mit den weltlichen Ärgernissen des Alltags auseinanderzusetzen, sondern uns den wesentlichen Fragen zu widmen: Woher komme ich, wohin gehe ich und wozu bin ich überhaupt da?
Wir können uns hinsetzen, das Smartphone ausschalten und uns mit Dingen beschäftigen, die man mit dem Auge nicht sehen kann. Wir können uns Problemen stellen, die unser Geist nicht begreifen kann. Und wir können unsere Kinder dazu ermutigen, große Fragen zu stellen, die wir nicht beantworten können.
Eine besinnliche Adventzeit wünsche ich Ihnen allen!
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