Kalksburger Torbögen: Höhenkontrolle heimlich aufgewickelt
Die Geschichte um die Höhenkontrolle vor den Torbögen in Liesing wird immer absurder. Diesmal wurde der Messbalken in einer Nacht- und Nebelaktion einfach aufgerollt.
LIESING. Die unendliche Geschichte der Kalksburger Torbögen wird um ein neues, absurdes Kapitel reicher. Die aktuelle Höhenkontrolle vor dem Liesinger Nadelöhr scheint mehr schlecht als recht zu funktionieren. Der Hauptgrund dafür liegt in der Konstruktion selbst. Die Höhenkontrolle hängt nämlich an einer Kette. Vor wenigen Wochen, am 5. August, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wurde der Messbalken der aktuellen Höhenkontrolle an seiner Kette einfach aufgerollt.
Der bewegliche Messbalken der Höhenkontrolle wurde im Mai, nach einer Serie an Unfällen, installiert. Zuvor krachte ein LKW in die Torbögen und brachte dabei einen großen Teil des Mauerwerks zum Einsturz, ein anderer riss die damalige fixe Höhenkontrolle aus ihrer Verankerung und einige andere quetschten sich gerade so durch den berüchtigten Schleichweg im 23. Bezirk - und ließen ihn immer wieder mit Blessuren zurück.
Den Balken einfach aufgerollt
Die Tatsache, dass der Balken der aktuellen Höhenkontrolle beweglich ist, wurde von einem einfallsreichen Zeitgenossen offenbar als Aufforderung verstanden, das auch zu tun. Polizei und Magistrat gehen davon aus, dass ein LKW Fahrer in den Abendstunden des 5. August vom Dach seines Führerhauses aus den lästigen Messbalken aufgerollt und sich damit freie Fahrt verschafft hat. Sinn der Sache ist das freilich nicht. Denn die Aufgabe des Balken wäre - eben genau in der Höhe, in der er aufgehängt wurde - dafür zu sorgen, dass LKW, die nicht unter dem Balken durch passen, auch nicht in die Kalksburger Torbögen einfahren.
"Manche fahren so schnell durch, dass sie den Balken mit ihrem Schwung anstoßen und sich dieser dann selbst aufwickelt. Andere steigen aus, klettern auf ihren LKW und wickeln die Kette auf", heißt es aus dem Büro des Bezirksvorstehers.
Kontrolle und neue Lösungen gefragt
Doch jetzt startet die Polizei eine Schwerpunktaktion. Denn die Geduld in der Causa Torbögen ist auf allen Seiten aufgebraucht. "Scharf" werde man kontrollieren, so die Ankündigung. Bezirksvorsteher Stellvertreter Roman Schmid (FPÖ) ist mittlerweile genervt ob der ständigen Probleme mit der Höhenkontrolle. "Das funktioniert einfach nicht. Wir haben uns das fairerweise angeschaut, es hätte ja mit dieser Höhenkontrolle auch funktionieren können. Aber das tut es nicht. Wir brauchen endlich eine andere Lösung", sagt er. Eine Ampel, zusätzlich zur Höhenkontrolle, die auf Rot schaltet, wenn der Sensor auslöst - das wäre, so Schmid, eine Lösung.
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