Neue LKW für das Bundesheer: Kunasek auf Shopping-Tour in Liesing
Weil man einen "LKW nicht im Supermarkt um die Ecke kauft", ging Mario Kunasek auf Werksbesuch zu Rheinmetall MAN.
LIESING. Er könne den Investitionsstau, der sich in der Vergangenheit gebildet hat, ja nicht in einem Jahr abbauen. So ähnlich antwortete Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) zuletzt immer wieder auf Fragen nach seinen Beschaffungsplänen für das Österreichische Bundesheer - und dem vergleichsweise geringen Budget für dessen Modernisierung. Tatsächlich hat ein großer Teil der Luft- und Bodenfahrzeuge des Österreichischen Bundesheeres mittlerweile das Ende ihrer Lebensdauer erreicht - sie wurden in den 1970er und 1980er Jahren angeschafft.
Zu Besuch bei Rheinmetall MAN
Eine kleine Shopping-Tour ging sich für den Verteidigungsminister dennoch aus. 46 Millionen Euro hat er für die laufenden Projekte zur Beschaffung von gepanzerten schweren Bergefahrzeugen, geländegängigen gepanzerten LKW, von Mannschaftstransport- und Fahrschulfahrzeugen sowie Tanklöschfahrzeugen
zur Verfügung. Mit zusätzlichen 30 Millionen Euro werden Fahzeuge im Rahmen des am Mittwoch im Ministerrat beschlossenen "Katastrophenschutzpaketes" angeschafft. Bis Ende 2019/2020 werden alle neuen Fahrzeuge an die Truppe übergeben sein.
Mario Kunasek, Johann Gudenus (Klubobmann FPÖ) und Maximilian Krauss (nicht amtsführender Stadtrat, FPÖ) ließen sich die Produktionsstätte der Militär-LKW von Rheinmetall MAN in Liesing zeigen. „Es ist uns gelungen, notwendige Investitionen zu tätigen, um die Truppe zukünftig in der Luft, am Wasser und auch am Boden mit modernen Geräten auszustatten. Diese neuen Fahrzeuge ermöglichen es den Soldatinnen und Soldaten, bei Katastrophen handlungsfähig zu sein und der Bevölkerung im Ernstfall rasch helfen zu können“, zeigte sich der Verteidigungsminister demonstrativ positiv.
Ein kleines Plus gibt es in diesem Jahr im Militärbudget tatsächlich, auch wenn dieses niedriger ausfällt, als von vielen erhofft. Für das laufende Jahr steigt das Militärbudget leicht auf 2,26 Milliarden Euro, ein Plus von 38 Millionen Euro. Vom FPÖ Wunsch eines Verteidigungsbudgets von einem Prozent des BIP ist man allerdings weit entfernt.
"LKW kauft man nicht im Supermarkt"
„Einen LKW kauft man nicht im Supermarkt um die Ecke“, so Kunasek, der bei seinem Werksbesuch in Liesing mehrfach betonte, dass er angetreten sein, um das Bundesheer in den kommenden Jahren zu modernisieren. Dass er ebenfalls 2020 als steirischer FPÖ Spitzenkandidat in die Landtagswahl ziehen will, scheint dabei zeitlich keine Rolle zu spielen. Insgesamt 140 Fahrzeuge, Klein-LKW und geländegängige Fahrzeuge, sollen bis 2019 angeschafft werden. Kommenden Mittwoch und Donnerstag findet in Wien ein informelles Treffen der europäischen Verteidigungsminister statt. Der Schwerpunkt wird auf den Schutz der EU-Außengrenzen gelegt.
Mobilität und Sicherheit: Rheinmetall MAN
Die Firma Rheinmetall MAN ist ein international tätiger Technologiekonzern für Sicherheit und Mobilität. In Wien arbeiten rund 1.000 Mitarbeiter in der Produktionsstätte in der Brunner Straße 44-50. Rheinmetall MAN bietet LKW-Systeme an, mit denen Soldaten Einsätze möglichst sicher durchführen können. Die RMMVÖ in Liesing ist eine 100% Tochtergesellschaft der Rheinmetall MAN Military Vehikels GmbH (RMMV) in München. Der Standort in Wien bildet das Zentrum für die Entwicklung und Produktion von bis zu 3.000 LKW pro Jahr. Zur Zeit bilden Großaufträge aus Australien sowie Norwegen, Schweden und Deutschland die Schwerpunkte der Produktion. Das Werk ist auch ein wichtiger Fertigungsort für zivile MAN LKW. Sonderwünsche werden in Liesing entwickelt und hier direkt am Band als komplettes Fahrzeug gebaut.
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