Stadtpolitik und Schokobruch: Grätzelspaziergang mit Markus Wölbitsch
Markus Wölbitsch (ÖVP) ist nicht amtsführender Stadtrat in Wien. Aber er ist auch ein echter Liesinger.
LIESING. "Heindl-Bruch habe ich als Kind geliebt!", schwärmt Markus Wölbitsch bei seinem Besuch im Schokomuseum in Inzersdorf. "Na dann geh’ ma gleich rüber in unsere Produktionshalle. Dort gibt’s den Bruch palettenweise", schlägt Walter Heindl vor, der den Liesinger Betrieb heute führt.
"Liesing ist die beste Schule für einen Politiker, weil der 23. Bezirk nicht nur reich an Fläche und Bevölkerung, sondern vor allem auch enorm vielfältig ist: Vom Inzersdorfer Gewerbegebiet bis zum Maurer Cottage muss man als Bezirkspolitiker alle Interessen unter einen Hut bringen", erklärt Markus Wölbitsch. Der leidenschaftliche Marathonläufer war bis Ende 2017 Landesgeschäftsführer der Wiener ÖVP, heute bekleidet er das Amt eines nicht amtsführenden Stadtrats seiner Heimatstadt. Vor seiner politischen Spitzenfunktion hat er einige Jahre in der Privatwirtschaft gearbeitet und war Bezirksrat in Liesing. Am Liesinger Platz begrüßt eine Dame mit Hund den Stadtrat: "Herr Wölbitsch, das ist jetzt aber auch schon lange her, dass Sie bei uns Bezirksrat waren." Sie erzählt vom täglichen Verkehrschaos rund um den Liesinger Platz: "In der Früh stehen die Autos oft bis zur Ketzergasse. Können’s da nichts machen für uns?" Markus Wölbitsch berichtet, dass er selbst oft am Liesinger Nadelöhr vorbeikomme und schon in seiner Zeit als Bezirksrat versucht habe, das Verkehrschaos zu entschärfen. "Leider hat die Bezirksvorstehung die vielen Neubauten bei Kaltenleutgeben nicht eingeplant. Darum staut’s jetzt dauernd. Aber als Stadtrat mache ich im Rathaus, was ich kann, um die Liesinger ÖVP beim Finden einer Lösung zu unterstützen", beruhigt er die besorgte Dame.
Das letzte Ziel der Grätzeltour ist der Heurige Fuchs-Steinklammer in Mauer. Auf der Fahrt dorthin zeigt Stadtrat Wölbitsch auf den Aufzug bei der 60er-Station Breitenfurter Straße: "Den habe ich damals beantragt. Es hat lange gedauert, aber jetzt gibt es ihn", sagt er zufrieden.
Wirtschaft und Gemütlichkeit
Helene Fuchs hält in dem 320 Jahren alten Familienbetrieb die Wiener Gemütlichkeit hoch. Den Stadtrat begrüßt sie mit einem Glaserl Gemischten Satz. Als ihr Markus Wölbitsch erzählt, dass er als Hobby einen Kurs in der Weinbauschule Krems absolviert, beginnen Helene Fuchs’ Augen mit den Weingläsern um die Wette zu leuchten: "Mein Sohn Stefan hat auch dort gelernt, bevor er den Betrieb übernommen hat", erzählt sie. Wie der Zufall es so will, erscheint Jungwinzer Stefan Fuchs gerade in der Tür. Jetzt tauschen sich die beiden dynamischen Wegbereiter einer neuen Generation nicht nur über aktuelle Entwicklungen im Weinbau aus, sondern besprechen auch internationale Wirtschaftsthemen ebenso wie lokale Standortfragen. Dass man gerade auf biologischen Weinbau umstelle, erwähnt Stefan Fuchs wie nebenbei. Beim Anstoßen vergleicht Stadtrat Markus Wölbitsch den Gemischten Satz mit seinem Heimatbezirk: "Genauso wie Liesing besteht er aus unterschiedlichen Teilen, die gemeinsam mehr als die Summe ihrer Teile sind." Dann blickt er zufrieden in die Runde: "Auf eine gute Zukunft!"
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