Zum heiligen Erhardus zu Mauer bei Wien/Sankt Erhard
Das gotische Kirchengebäude wurde allerdings bereits Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet und 1458 als sand Erhartscapelle in der Maur erstmals genannt. Die Kirche ist eine Stiftung der Eckartsauer, der damaligen Herren von Mauer. Die Eckartsauer mit Stammsitz auf Schloss Eckartsau in Niederösterreich waren dem Hochstift Regensburg lehenspflichtig. Dies erklärt die Wahl des heiligen Erhard von Regensburg als Kirchenpatron. Das Gebäude wurde von Beginn an als Wehrkirche angelegt. Es ist dennoch wahrscheinlich, dass die Pfarrkirche Mauer im Zuge der ersten und zweiten Wiener Türkenbelagerung schwere Beschädigungen erlitt.
In der Zwischenkriegszeit bildete die Kirche mit ihrer ostwestlichen Ausrichtung ein Verkehrshindernis für die neu errichtete Straßenbahn. Von 1934 bis 1936 erfolgten durch den Architekten Clemens Holzmeister deshalb große bauliche Veränderungen. Das gesamte Langhaus wurde abgetragen und die Kirche erhielt eine nordsüdliche Ausrichtung. Von der alten Bausubstanz blieben vor allem der zur Seitenkapelle umgewidmete gotische Chor und der mittelalterliche Kirchturm mit seiner Turmhaube aus dem Jahr 1770 bestehen.
Am 15. Oktober 1938 wurde Mauer mit vielen anderen Umlandgemeinden von der NSDAP-Diktatur in Groß-Wien eingemeindet und gehört seitdem, ausgenommen die SAT-Siedlung und benachbarte Siedlungen im Vorfeld des Lainzer Tiergartens, die zum 13. Bezirk gelangten, zum Gemeindebezirk Liesing; das war bis 1954 der 25. und ist seither der 23. Bezirk.
Wikipedia
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