Von Umfahrung bis Einhausung

Bis 2030 soll in Leonding ein neues Stadtzentrum entstehen (rot). Die Westbahn (grün) soll dafür eingehaust werden. | Foto: Stadt Leonding
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  • Bis 2030 soll in Leonding ein neues Stadtzentrum entstehen (rot). Die Westbahn (grün) soll dafür eingehaust werden.
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In Linz-Land stehen heuer wichtige Infrastrukturmaßnahmen sowie Entscheidungen auf der Agenda.

BEZIRK (wom). Nicht immer passen hier die Wünsche der Bevölkerung mit den Entscheidungen und Vorstellungen von Wirtschaft und Politik zusammen. So zeigen sich etwa die Bürger von Allhaming verwundert ob der Absage von Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner bezüglich einer Umfahrung. „Wir sind irritiert, dass ein Vertreter einer politischen Partei, die von sich behauptet, ihre Entscheidungen nach dem Willen der Menschen zu richten, sich von der Volksbefragung, die 2002 in Allhaming zum Thema Autobahnabfahrt – Umfahrung abgehalten wurde, vollkommen unbeeindruckt zeigt“, betont Allhamings Bürgermeister Joachim Kreuzinger. Damals stimmten die Allhaminger unter der Bedingung, dass ihr Heimatort vor der zu erwartenden Verkehrslawine durch eine Umfahrung geschützt wird, für eine Auf- beziehungsweise Abfahrt von der A1.
„Im Vergleich der beurteilten Umfahrungen zueinander weist das Projekt in Allhaming eine sehr schlechte Bewertung auf, was zur negativen Einstufung geführt hat“, argumentiert Steinkellner. Um in Zukunft klare Vorgaben bei Umfahrungsprojekten zu haben, hat der Landesrat ein Bewertungssystem (siehe zur Sache) entwickelt. Die Allhaminger wollen diese Antwort so nicht hinnehmen und bestehen weiter auf der Umfahrung.
Anders sieht der Fall beim Ausbau der B1 zwischen Hörsching und Marchtrenk aus. Hier veranlassen laut Steinkellner immer wieder neue Sonderwünsche der Gemeinde Marchtrenk das Infrastrukturressort zur Planänderung. „Durch diese stetigen Änderungswünsche ist das Gesamtprojekt in diesem Bereich gefährdet. Daher werden wir nun von Hörsching aus weiterbauen. Da der vierstreifige Ausbau der B1 zu den wichtigsten Infrastruktur-Ausbau-Maßnahmen des Landes gehöre, könne man ein weiteres Hinauszögern nicht länger akzeptieren. Die Ausbaustrecke beträgt 7,3 Kilometer.

Warten auf Einhausung

In Leonding fällt heuer eine wichtige Entscheidung in puncto Verkehr, welche eine nachhaltige Auswirkung auf die Entwicklung der Stadt hat. Im Zuge des vierspurigen Ausbaus der Westbahnstrecke fordert der Stadtrat eine Einhausung der Hochgeschwindigkeitstrasse auf Gemeindegebiet. „Die Westbahnstrecke teilt Leonding in einen Nord- und einen Süd-Teil. Käme die Einhausung nicht, wäre die Stadt zerschnitten“, betont Bürgermeister Walter Brunner. Dies hätte mit Hinblick auf die Stadtentwicklungsstrategie „Leonding 2030“ fatal Auswirkungen. Bei deren Umsetzung soll auch ein neues Stadtzentrum zwischen der Ruflinger Straße im Norden und der B139 im Süden entstehen. Ein Grundsatzübereinkommen hätte bereits Ende 2017 unterzeichnet werden sollen. „Aufgrund des Regierungswechsels hat sich der Termin verschoben. Wir sind sehr bemüht, dass es bei diesem so wichtigen Projekt rasch zum Abschluss kommt“, beteuert Brunner. Insgesamt soll die Westbahnstrecke auf einer Länge von etwa 1,4 Kilometern – mit Ausnahme der Haltestelle – eingehaust werden. Die Kosten von 90 Millionen Euro sollen zwischen Stadt Land und ÖBB gedrittelt werden.

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