Virtuelle Realität für jedermann
Die mögliche Zukunft der Computerspiele kann seit November mitten in Ebelsberg erlebt werden.
LINZ (iti). Platzbedarf und Kosten seien zwei der Hauptgründe dafür, warum sich Virtual Reality (VR)-Systeme für zu Zuhause selbst unter Begeisterten noch nicht wirklich durchgesetzt haben. „Gerade in Ballungsräumen ist oft nicht der Platz vorhanden, um Virtual Reality-Anwendungen richtig auszukosten“, erklärt Stefan Zeilberger, der privat auf drei Quadratmetern angefangen und schnell den Wunsch nach mehr Raum verspürt hat. Seit November 2017 bietet er nun die Möglichkeit, sich in einem von fünf ausreichend großen Räumen auszutoben – und ein Großteil der angebotenen Spiele fordert auch wirklich zur Bewegung auf. Jedermanns Sache ist der virtuelle Spaß allerdings nicht: Vor allem Anfänger reagieren manchmal mit Übelkeit – das liegt daran, erklärt Zeilberger, dass dem Spieler teils Bewegung vorgegaukelt wird, während sich sein Körper gar nicht wirklich oder viel weniger bewegt – ähnlich wie Seekrankheit fühle sich diese „Motion Sickness“ an. Um die Wahrscheinlichkeit dafür gering zu halten, achtet der erfahrene Guide darauf, nicht gleich mit den schnellsten Action-Szenen zu beginnen. Ist der Spieler einmal in eine der rund 100 verfügbaren virtuellen Realitäten eingetaucht, ist Zeilberger nur noch als Stimme aus dem Off wahrnehmbar. Nach einer kurzen Einweisung verlässt er den Raum – aber keine Angst, von seinem zentralen Computer aus hat er stets alles im Griff.
Allein und doch in Gesellschaft
„Die meisten Besucher kommen in kleinen Gruppen“, so Zeilberger – so begibt sich jeder Spieler anfangs in einen der fünf getrennten Räume, um sich – falls erwünscht – Minuten später in einer virtuellen Lobby wiederzutreffen. VR-Fans aus der ganzen Welt treffen sich hier, um Darts oder Lasertag zu spielen oder ein paar Körbe zu werfen, aus allen Richtungen sind verschiedene Sprachen zu hören. Unsere Testerin Anja ist anfangs noch dankbar für Zeilbergers Hinweise, schnell findet sie sich dann aber in den intuitiv bedienbaren Umgebungen verschiedener Spiele zurecht und wird von ihnen mitgerissen. Ganz ohne Übelkeit, dafür mit (fast) echter Höhenangst und einer Begeisterung, die der VR-Lounge-Betreiber immer wieder erlebt. Vor einer unfreiwilligen Begegnung mit einer echten Wand bewahrt ein rechtzeitig erscheinendes, virtuelles Lasergitter – überraschend schnell findet Anja sich im begrenzten Raum zurecht, ohne selbigen wirklich zu sehen. „Man muss das einfach ausprobieren, um zu wissen, wovon man spricht“, sagt Zeilinger – wir geben ihm da recht. Infos auf vr-linz.com
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