Multiple Sklerose – „eine Krankheit mit tausend Gesichtern“

Rund 2.300 Menschen in Oberösterreich leben mit Multipler Sklerose. | Foto: Franz Pfluegl/fotolia
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LINZ (sje). Am letzten Mittwoch im Mai ist der Welt MS (Multiple Sklerose) Tag. Seit 2008 wurde der Tag durch die in der Multiple Sclerosis International Federation organisierten MS-Gesellschaften initiiert. Durch den Tag soll das öffentliche Bewusstsein für die chronische Erkrankung Multiple Sklerose geschärft und die Menschen darüber informiert werden, wie es ist im täglichen Leben mit der Krankheit konfrontiert zu sein. Am 26. Mai ab 9 Uhr findet ein kostenloses Symposium im NeuroMed Campus, mit dem Schwerpunkthema „Gutes Leben mit einer Behinderung“ statt. Anmeldungen sind erbeten.

Rund 86 bis 100 Menschen erkranken jährlich in Oberösterreich an MS, rund 2.300 Leute leben bereits damit. Die ersten Symptome sind unterschiedlich aber sie treten meist durch Sehstörungen, Schwindel, Taubheit einer Körperhälfte und ähnliches auf. „Es ist eine Krankheit mit tausend Gesichtern“, so Tim von Oertzen, Präsident der MS Gesellschaft. Seit 40 Jahren gibt es die MS-Gesellschaft. Mit circa 850 Mitgliedern und über 70 ehrenamtlichen Personen engagieren sie sich im Landesverband und in den 15 Selbsthilfegruppen in den oberösterreichischen Regionen. „Wir informieren, beraten, unterstützen, stärken und integrieren MS Erkrankte und ihre Angehörigen in allen Lebensphasen. Dabei sind für den Betroffenen nicht nur die ärztliche Beratung, sondern ebenso die rechtliche und soziale Unterstützung, das Miteinander und Gesellige und der persönliche Austausch über die Lebenssituation für viele Menschen eine wichtige Stütze“, betont von Oertzen.
Die Gesellschaft befasst sich mit den dringenden Anliegen und Forderungen, in den nächsten Jahren 400 zusätzliche Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen. Außerdem soll es eine Entlastung der pflegenden Angehörigen durch leistbare mobile Dienste, eine Schaffung von betreutem Wohnen, sowie eine Wertanpassung des Pflegegeldes verbunden mit der dauerhaften Sicherstellung der Pflegefinanzierung geben.
„Oberösterreich verfügt über eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung für Multiple Sklerose-Patienten. Diese erfolgt in allen Spitälern mit neurologischer Abteilung beziehungsweise Ambulanz“,, so Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander. Seit 30 Jahren gibt es im Salzkammergut-Klinikum am Standort Bad Ischl eine eigene MS-Station. Weiters gibt es eine Reihe von Einrichtungen für neurologische Rehabilitation sowie eine flächendeckende Versorgung mit zertifizierten Multiple-Sklerose-Zentren.

Angebote der MS-Gesellschaft Oberösterreich

Neben dem Symposium am Samstag, 26. Mai bietet die MS-Gesellschaft weitere Informationsveranstaltungen mit Fachvorträgen an, sowie Gespräche mit Oberarzt Michael Guger. Außerdem gibt es einen MS-Beratungswegweiser, in Papierform oder digital abrufbar. Der Ratgeber informiert über öffentliche Leistungen mit Beratung in sozial- und pensionsversicherungsrechtlichen, arbeitsrechtlichen und finanziellen Leistungen. Auch finanzielle Hilfen, aus Spendengeldern vom Kuratorium für Hilfeleistungen werden angeboten. Weiters gibt es 15 Selbsthilfe-Regionalgruppen, und Gemeinschaftsveranstaltungen des Landesclubs. Ein neues Projekt "Bedarfserhebung" soll durchgeführt werden, mit dem Ziel, das Angebot und die Serviceleistungen der Gesellschaft weiter zu entwickeln und zu verbessern.

Was ist Multiple Sklerose?

Es ist eine autoimmunologische entzündliche Erkrankung des Gehirns. Dabei entstehen Entzündungsherde zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Stellen im zentralen Nervensystem, die die Isolierung der Nervenfaser betreffen. Jede dieser Entzündungen hinterlässt eine Narbe. Aus dem Latein übersetzt heißt Multiple Sklerose „viele Narben“. Neue Behandlungsmethoden können die Patienten so behandeln, dass diese Schübe weniger auftreten. Auch bekannt ist, dass dreimal öfter Frauen von der Krankheit betroffen sind und die ersten Symptome zwischen dem zehnten und 40. Lebensjahr auftreten können. Es lässt sich auch eine Erkrankungshäufigkeit in entwickelten Ländern feststellen laut von Oertzen.

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