Das Geschäft mit den Waisenkindern
Seit zehn Jahren kämpft der Verein "Braveaurora" gegen illegale Waisenhäuser im nördlichen Ghana.
"Braveaurora" steht übersetzt für den Mut und die aufgehende Sonne. Der Name ist ein Synonym für die Kinder in Ghana, die jeden Tag an ihre Chance auf ein besseres Leben glauben. Drei oberösterreichische Studentinnen haben in Linz den Verein "Bravaurora" aufgrund eigener Erfahrungen nach einem Praxis-Aufenthalt in einem Waisenhaus im Norden Ghanas gegründet.
"Es gibt 150 Waisenhäuser in Ghana, davon sind zehn registriert", sagt Mitgründerin und Vorstandsmitglied Sarah Kotopulos. Die NGO kümmert sich um eine Reintegration gefährdeter Kinder in ihre Familien. Damit hört die Arbeit jedoch nicht auf. "Es hat einen Grund, warum die Kinder abgegeben wurden. Wir investieren nachhaltig in Wissen, Ausbildung und Berufschancen", so Kotopulos.
Damit macht man sich nicht nur Freunde. Hinter den illegalen Waisenhäusern steckt ein millionenschweres Geschäftsmodell. Das Wissen um junge Menschen aus dem Westen, die bereit sind, hohe Beträge für Freiwilligenarbeit zu bezahlen, lässt die Kassen klingeln. Der Staat ist mit dem Problem überfordert. Mittlerweile arbeitet ein zehnköpfiges ghanaisches Team vor Ort, seit 2017 kooperiert die UNICEF Ghana mit Braveaurora.
Am Freitag, 15. Juni, wird in der Tabakfabrik Linz zehnjähriges Bestehen gefeiert. Neben einem Show-Programm gibt es die Möglichkeit, Zeitspenden von Parov Stelar, Toni Mörwald, Günther Jauch oder den Black Wings Linz zu ersteigern.
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