Digitales Vorbild Estland

LH-Stv. Strugl (v. r.) und Landesrätin Haberlander überzeugten sich von den digitalen Kompetenzen der Schüler in Tallinn. | Foto: Peeter Hütt
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Estland gilt als Vorreiter in Sachen Digitalisierung. Seit der Re-Unabhängigkeit im Jahre 1992 setzte das EU-Land beim Aufbau der Verwaltung voll auf E-Governance. Das Ergebnis: Heute können die Esten 99 Prozent aller Behördenwege digital absolvieren. Lediglich für Heirat, Scheidung oder den Immobilienkauf müssen die Bürger noch persönlich beim Amt erscheinen.

Von Estland lernen

Wirtschaftslandesrat Michael Strugl und Bildungslandesrätin Christine Haberlander (beide ÖVP) sowie JKU-Rektor Meinhard Lukas machten sich gemeinsam mit einer Delegation aus OÖ in der Hauptstadt Tallinn selbst ein Bild. Die Herausforderungen in beiden Regionen sind recht ähnlich: Es mangelt an Fachkräften. Zudem verlassen erfolgreiche Start-ups beide Länder noch zu oft, sobald sie expandieren. Dem starken Ausbau im öffentlichen Bereich steht in Estland ein schwächerer privater Sektor entgegen. „In Oberösterreich verhält es sich genau umgekehrt, der private Sektor ist dem öffentlichen Sektor weit voraus“, so Strugl. An der Technischen Universität in Tallin steuert man entgegen, indem Studierenden Raum und finanzielle Unterstützung für ihre Unternehmensideen geboten werden. Ein solcher Start-up-Hub, der Forschung und Wirtschaft enger verzahnen soll, entsteht derzeit auch an der Linzer Johannes Kepler Universität.

Roboter in der Volksschule

Im Rahmen eines Schulbesuchs wurde rasch klar, wie selbstverständlich Estland auf digitale Bildung setzt. Digitale Lernhilfen werden ab der ersten Klasse in allen Fächern eingesetzt. Ab der dritten Schulstufe bringen die Kinder Lego-Robotern das Laufen bei und merken gar nicht, dass sie ganz nebenbei programmieren lernen. „Ich verstehe die Sorge, dass wir den Zug versäumen, aber das tun wir nicht“, ist Haberlander überzeugt, dass sich Oberösterreich nicht zu verstecken braucht. So wird ab diesem Schuljahr die verbindliche Übung „Digitale Grundkompetenzen“ in der AHS-Unterstufe und der Neuen Mittelschule eingeführt. Dass alles umgestellt werden muss, glaubt Haberlander nicht: "Die Schüler sollen weiterhin einen Stift in die Hand nehmen, wenn es Sinn macht. Wir müssen Unterricht spannend gestalten und damit Digitalisierung vermitteln. Wir brauchen ein Bonussystem für Lehrer, die sich im Bereich Digitalisierung fortbilden“.

Positiver Zugang zu Technik

Was sich die Oberösterreicher von den Esten abschauen können, ist deren positiver Zugang zur Technik. Damit Angebote angenommen werden, setzt Estland auf Zeit- und Kostenersparnis. Wer seine Steuererklärung im Internet erledigt, erhält sein Geld nach drei Tagen. Am Papier dauert eine Bearbeitung bis zu drei Monate und wird daher kaum genutzt.

LH-Stv. Strugl (v. r.) und Landesrätin Haberlander überzeugten sich von den digitalen Kompetenzen der Schüler in Tallinn. | Foto: Peeter Hütt
Paketroboter sind auf den Straßen von Tallinn bereits Realität.
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