Donaudüker
Ein Spaziergang unter der Donau

Etwa 40 Prozent des Linzer Kanalnetzes sind begehbar. | Foto: Linz AG
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  • Etwa 40 Prozent des Linzer Kanalnetzes sind begehbar.
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LINZ. Unter der Donau in Linz verläuft ein recht bemerkenswerter unterirdischer Bau. Wer sich im Einstiegsgebäude Nord mitten in der Pleschinger Au knappe 140 Stufen hinunterwagt, gelangt zu einem 370 Meter langen Durchgang, der einen auf Höhe des Jachthafens auf der Linzer Seite wieder herausführt. Wir befinden uns beim sogenannten Donaudüker, eine Unterquerungsdruckleitung.

Technisches Meisterwerk

An Ort und Stelle werden mithilfe von fünf Pumpen Trink- und Abwasser wie in einem Siphon unter den Fluss hindurchgeführt. Die Pumpen weisen eine maximale Förderleistung von 1.200 Litern pro Sekunde auf. Das Wasser gelangt dann auf der Linzer Seite über einen Steigschacht wieder nach oben. 125 Stahlbetonrohre mit je drei Metern Länge und einem Außendurchmesser von drei Metern wurde verbaut. Neben dem Urfahraner Abwasser wird auch das Kanalwasser von 40 Umlandgemeinden über den Donaudüker zur Kläranlage nach Asten geführt. Die Pumpen regeln ihre Leistung je nach Bedarf. Bei starken Regenfällen wird Maximalleistung gefahren, ist wenig Wasser im Kanal, schalten die Pumpen zurück. "Als der Gang beim Bau 1976 durch den Schlier unter die Donau gepresst wurde, galt das als technische Meisterleistung. Heute ist das Verfahren etwa beim Tunnelbau Standard", erklärt Herbert Hipf von der Linz AG, Linz Service GmbH, Abwasser, Kanalbetrieb. Neben dem Donaudüker beeindruckt das Linzer Abwassersystem mit weiteren Zahlen: Etwa 40 Prozent des 570 Kilometerlangen Kanalnetzes sind begehbar, in bestimmten Hauptsammlern fänden sogar Lkw Platz.

Kanalisation auf Millionenstadt ausgelegt

Die Kanalisation ist auf den Wasserverbrauch einer Millionenstadt ausgerichtet. Grund dafür sind nicht nur die mitbetreuten Umlandgemeinden, sondern auch die Abwasserentsorgung großer Industriebetriebe. Die voestalpine wird von der Linz AG Abwasser als eine Stadt mit 450.000 Einwohnern gerechnet. Die Abwasserentsorgung in Linz läuft voll automatisiert ab. In Notfällen schlagen Sensoren in der Leitzentrale Alarm. Immer wieder müssen Fachkräfte ausrücken, weil Kanalrohre verstopft sind. Die Klospülung wird zu oft als Müllschlucker missbraucht, was zu teilweise hohen Kosten bei der Reinigung führt. Katzenstreu oder feuchtes Toilettenpapier, das sich im Wasser nicht auflösen kann, hat im Abfluss nichts verloren. Aber auch Handys werden immer wieder entdeckt, einmal sogar ein kompletter Computer, so Hipf. Regelmäßig werden Spülungen und Reinigungen durchgeführt. Beim Donaudüker wird wöchentlich gecheckt.

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