Hör-Ausstellung: Prostituierte erzählen aus ihrem Leben

Präsentierten die Hörstation: Caritas-Abteilungsleiter Hans Schwarzbauer-Haupt, LENA-Leiterin Elke Welser, Caritas-Geschäftsführerin Marion Huber, Stadträtin Eva Schobesberger, Marie-Theres Prantner vom Bundeskanzleramt (v.l.), sitzend von links: Landtagsabgeordnete Ulrike Böker und Gemeinderätin Arzu Büyükkal. | Foto: Caritas
  • Präsentierten die Hörstation: Caritas-Abteilungsleiter Hans Schwarzbauer-Haupt, LENA-Leiterin Elke Welser, Caritas-Geschäftsführerin Marion Huber, Stadträtin Eva Schobesberger, Marie-Theres Prantner vom Bundeskanzleramt (v.l.), sitzend von links: Landtagsabgeordnete Ulrike Böker und Gemeinderätin Arzu Büyükkal.
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„Es geht nicht darum zu be- oder verurteilen. Es geht für uns um eine Differenzierung, um ein genaues individuelles Hinhören, Zuhören, Hinsehen und um eine wertschätzende und vor allem solidarische, respektvolle Nähe zu den Menschen, denen wir in unserer Arbeit begegnen“, sagte LENA-Leiterin Elke Welser bei der Veranstaltung zum 20. Jubiläum der Caritas-Einrichtung. Lena unterstützt und berät Menschen, die in der Prostitution arbeiten oder gearbeitet haben.

Anonyme Geschichten

Anlässlich des Jubiläums wurde die Hör-Ausstellung "Prostitutierte/Sexualdienstleiter*innen erzählen ..." gestaltet. Zu hören sind von einer Schauspielerin gelesene Tagebuchtexte von Sexdienstleistern. Sie erhalten dadurch eine Stimme und Raum, um sich anonym der Gesellschaft mitzuteilen. Die Inhalte geben eine große Bandbreite an Erfahrungen und Emotionen wieder. „Über die tatsächlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen, die in Österreich in den Sexdienstleistungen arbeiten, gibt es kaum Informationen. Prostituierte und ihre Lebenssituationen werden noch immer mehrheitlich ignoriert oder auf ihren Opferstatus reduziert – was sie in ihrer Handlungsfähigkeit einschränkt. Mit diesem sehr persönlichen Einblick wollen wir auch Vorurteile und Stereotype aufweichen“, sagt Welser.

Allgegenwärtige Diskriminierung

Die Expertin verwies bei der Jubiläumsveranstaltung auch auf das Problem der allgegenwärtigen Diskriminierung ihrer Klienten: „Das Verbot der Diskriminierung aufgrund der Tätigkeit ist bisher in keinem Gesetz verankert. Dies macht es für unsere Klienten sehr schwierig, ihre Rechte durchzusetzen. Wenn einer Sexarbeiterin die Eröffnung eines Kontos oder die Übergabe eines Taxilenkerscheins nach erfolgreicher Ausbildung aufgrund ihrer legalen Tätigkeit verwehrt wird, dann ist es meistens ein sehr mühsamer und langer Weg die Person darin zu unterstützen zu ihrem Recht zu kommen.“

Lebensbedingungen verbessern

LENA strebt eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen in den sexuellen Dienstleistungen an, um prekären Arbeitsverhältnissen entgegen zu wirken. Die Beratungsstelle will die Personen in ihren Rechten und ihrer Fähigkeit zur Selbstbestimmung stärken. Weiters setzt sich LENA dafür ein, der vorherrschenden Stigmatisierung und Diskriminierung von Sexdienstleistern entgegen zu wirken. Die vier Sozialarbeiterinnen beraten bei sozialen, rechtlichen und gesundheitsrelevanten Belangen und begleiten bei Bedarf zu Behörden oder Ärzten.

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