Kampagne wirkt: Mehr Radfahrer auf Steyregger Brücke
Der Anteil der Radfahrer auf der Steyregger Brücke hat sich deutlich erhöht. Die Radlobby fordert auch vom Land OÖ mehr Engagement.
"Sei schlau, pfeif auf'n Stau!" ist der Slogan der Mobilitätskampagne der Radlobby OÖ rund um die Steyregger Brücke. Pendler in Stadtnähe sollen damit ermuntert werden, selbst etwas gegen den täglichen Stau zu unternehmen und auf Öffis oder eben das Rad umzusteigen. Eine Radzählstelle des Landes OÖ auf der Brücke liefert nun erste Ergebnisse und die sehen nach einem "Mega-Erfolg" für die Radlobby aus. So hat sich die Zahl der Radfahrer im Vergleich zum Vorjahr um exakt 42,5 Prozent erhöht. Statt 23.488 im ersten Halbjahr 2017, waren es heuer bis Ende Juni schon 33.465 Radler auf der Brücke unterwegs. Nicht inkludiert sind dabei jene Radfahrer, die flussabwärts fahren. Eine Handzählung der Radlobby hat auch hier 200 bis 300 Radler pro Tag ergeben.
Land OÖ gegen radgerechten Ausbau
Brisant sind die Zahlen deshalb, weil das Land OÖ bislang einen radgerechten beidseitigen Ausbau der Brücke abgelehnt hat. Begründung: Es würden nur 120 Radfahrer täglich die Brücke nutzen. Laut Radlobby seien es aber an Spitzentagen bis zu 700 Radler. Eine klare Fehleinschätzung des Landes, sagen die Rad-Aktivisten.
Kein Geld für Bewusstseinsbildung
Neben dem radgerechten Ausbau der Steyregger Brücke fordert die Radlobby verstärkte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung. Der Sprecher der Radlobby Gerhard Fischer ist überzeugt, dass noch mehr drin wäre: "Es gibt hier noch viel Luft nach oben, wenn es gelingt, auch die großen Industriebetriebe aktiv ins Boot zu holen, was bisher leider nur über einige engagierte Radler in Betrieben gelungen ist." Vom Land gibt es aber keine finanzielle Unterstützung für die Kampagne, das sei leider budgetär nicht möglich. "Die Radlobby kann nur davon träumen, solche Budgets zur Verfügung zu haben wie sie zum Beispiel LR Steinkellner 2017 für Eigenwerbung einer um einige Wochen früher als geplant fertig gestellten Sanierung der Steyregger Brücke gleich in mehreren Zeitungen in halbseitigen Inseraten ausgegeben hat."
Radweg leistungsfähig genug
Im Büro von Landesrat Günther Steinkellner sieht man die Dinge ein wenig anders. Zwar lobt man gegenüber der StadtRundschau das "tolle Engagement" der Radlobby, führt die Steigerung des Radfahranteils aber auf die verbesserte Radinfrastruktur zurück. Im Zuge der Sanierung der Brücke habe das Land einen "den technischen Richtlinien entsprechenden Rad- und Gehweg auf der Oberwasserseite der Brücke errichtet, über den sämtliche Radverkehrsrelationen ohne Probleme bedient werden können." Die getroffene Bauvariante sei leistungsfähig genug, um den Radverkehr bedienen zu können. Zudem verweist man auf den Bau weiterer Radhauptverbindungen, insbesondere auf die geplante Route von Alkoven nach Linz.
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