Mit dem E-Bike durch Linz radeln

Die Modelle unterscheiden sich zum Teil stark. Wer einen Kauf überlegt, sollte die Räder vorab testen. | Foto: goldenshrimps/Panthermedia
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  • Die Modelle unterscheiden sich zum Teil stark. Wer einen Kauf überlegt, sollte die Räder vorab testen.
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Der Trend zum E-Bike lässt die Zahl der Radfahrer in Linz ansteigen. Mehr als 75.000 E-Bikes werden in Österreich pro Jahr gekauft – Tendenz steigend. Längst geht die Kundschaft über Senioren hinaus: "Mit dem Image als ‚Seniorenrad’ ist es vorbei. Die aktuelle Generation an E-Bikes wird quer durch alle Altersschichten nachgefragt“, so der Sprecher des Sportartikelfachhandels in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Hans Pötscher. Ältere Personen können dank Elektro-Unterstützung längere Radstrecken zurücklegen. Ansonsten schweißtreibende Pendelstrecken werden ohne allzu große Kraftanstrengung bewältigt. Dank Lastenrädern samt Elektromotor lassen sich selbst ganze Wocheneinkäufe am Rad gut bewerkstelligen.

Höheres Unfallrisiko

Mit der Zahl der motorisierten Räder steigt auch das Risiko für Zwischenfälle. E-Bikes sind aufgrund Antrieb und Zusatzakkus schwerer als herkömmliche Fahrräder. 2016 waren bei 630 Unfällen in Oberösterreich E-Bikes beteiligt, das entspricht 17 Prozent aller Radunfälle im Land. Die Motoren von Elektrofahrrädern dürfen in Österreich bis maximal 25 km/h Unterstützung leisten (siehe Kasten). Helmpflicht für E-Biker gibt es in Österreich keine. „Einen Radhelm zu verwenden, ist für alle Radfahrer ratsam. Wenn etwas passiert und man hat keinen auf, sind die Unfallfolgen meist schlimmer. Jeder von uns hat nur einen Kopf“, so ÖAMTC-Verkehrssicherheitsexpertin Petra Riener. Daneben plädiert Riener auch an die Autofahrer, mehr achtzugeben. E-Bikes sind nicht mehr so einfach von normalen Fahrrädern zu unterscheiden. Die höheren Geschwindigkeiten könnten Autolenker beim Überholvorgang überraschen. E-Biker sollten aufpassen, sich etwa Kreuzungen trotz E-Antrieb mit angepasster Geschwindigkeit nähern.

Kostenfreie Anfängerkurse

An die möglichen höheren Geschwindigkeiten müssen sich Wiedereinsteiger erst einmal gewöhnen. Neben dem Fahrverhalten kann Neulinge auch die Nutzung des Bordcomputers anfangs überfordern. Wann welche Zusatzleistung benötigt wird, lernt man am besten vor der ersten Ausfahrt. „Vor dem Kauf muss ich überlegen, wo ich unterwegs sein will. Will ich mit dem Mountainbike ins Gelände oder brauche ich ein Citybike für die Stadt?“, rät Riener. Im Rahmen kostenfreier Anfängerkurse können beim ÖAMTC in Linz auf abgesperrten Flächen Elektroräder mit verschiedenen Antriebs- und Bremssystemen getestet werden. In den Kursen wird ein gewisses Basiswissen vermittelt. "Ich kann herausfinden, mit welchem Rad ich mich am leichtesten tue“, so Riener. Neben dem richtigen Bremsen wird Slalom gefahren oder ein Hindernisparcours bewältigt.

Kommt die Haftpflicht?

Wegen der verbauten Motoren wird auch immer wieder diskutiert, ob es sich überhaupt noch um Fahrräder handelt. Die EU-Kommission ließ Ende Mai mit einer geplanten Richtlinie aufhorchen. Künftig könnten E-Bikes Haftversicherungen Pflicht werden. Damit will die EU-Kommission sicherstellen, dass Unfallopfer vollen Schadensersatz erhalten.

Die rechtliche Lage

Das Fahrrad ist in der Straßenverkehrsordnung (StVO) als Fahrzeug definiert, das mit einer Vorrichtung zur Übertragung der menschlichen Kraft auf die Antriebsräder ausgestattet ist. Beim sogenannten Pedelec bietet dabei ein Zusatzmotor eine Tretunterstützung. Auch E-Fahrräder mit Antrieb ohne Tretunterstützung können laut StVO als Fahrräder gelten. Die Antriebsleistung des E-Motors darf dabei 600 Watt nicht übersteigen. Die Bauartgeschwindigkeit ist auf maximal 25 km/h begrenzt. Leistungsstärkere Modelle, sogenannte S-Pedelecs, gelten rein rechtlich als Kraftfahrzeuge. Nutzer brauchen Nummerntafeln und müssen eine Haftpflichtversicherung abschließen, zudem gilt Helmpflicht. Ein Befahren des Fahrradstreifen ist untersagt. Bei Reisen ins Ausland ist Vorsicht angesagt, teilweise gelten strengere Wattwerte und Regelungen als in Österreich.

Die Modelle unterscheiden sich zum Teil stark. Wer einen Kauf überlegt, sollte die Räder vorab testen. | Foto: goldenshrimps/Panthermedia
Auch die Bedienung des Bordcomputers, mit der die Zusatzenergie geregelt wird, braucht etwas Übung.
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