Schuleinkauf: Wie Sie sparen und die Umwelt schützen können

Hefte, Stifte, Mappen, Einbände – das große Angebot lässt viele Eltern vor Schulbeginn verzweifeln. Profis wie Gerlinde Kukral vom gleichnamigen Schreibwarengeschäft in der Hauptstraße hingegen arbeiten die Schullisten in einer halben Stunde ab. Viele Eltern schätzen diesen Service, der in Linz laut AK-Konsumentenschutz auch bei Büroland Wiesmayr, Schreibwaren Auhof, Interspar, Maximarkt und im Pro Kaufland angeboten wird. Bei Gerlinde Kukral stehen oft schon am Zeugnistag die Ersten mit den Listen im Geschäft. "Vor allem Erstklassler und ihre Eltern können es kaum erwarten, alle Schulsachen zu Hause zu haben." Die Lehrer bereiten die Listen laut Kukral bereits sehr gut vor. "Markenempfehlungen werden meist keine ausgesprochen, einige weisen aber darauf hin, dass man zu guter Qualität greifen soll."

Qualität punktet

Die Expertin kann das nur unterstützen: "Das zahlt sich aus, denn die Produkte können länger verwendet werden." Eine Empfehlung, die auch die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer aussprechen. Sie raten, sich vor dem Einkauf nach Preisaktionen der Anbieter zu erkundigen. "Vorbildliche Schulen bieten sogar Sammeleinkäufe pro Schulklasse an, diskutieren gemeinsam mit den Eltern Spezialanschaffungen und informieren diese über anfallende Kosten, damit Aktionen in den Geschäften besser genutzt werden können", sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.

Teurer Start

Egal ob man zu Marken- oder zu No Name-Produkten greift: "Die Grundausstattung kostet immer viel Geld. Doch das gleicht sich mit den Jahren aus. Je älter die Kinder werden, desto weniger Schulsachen brauchen sie. Fächer wie Zeichnen im Gymnasium oder Mathematik, wenn man einen speziellen Taschenrechner braucht, können sich finanziell allerdings schon unheimlich niederschlagen." Vor allem erfahrene Eltern greifen oft zu größeren Packungen, etwa bei Heften oder Blöcken. "Im Laufe eines Schuljahres wird das Kind sowieso mehrere davon brauchen." Gut findet die Fachhändlerin, dass viele Lehrer auf den Listen vermerken, dass Produkte aus dem Vorjahr wiederverwendet werden können. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Ein Thema, das der Expertin besonders am Herzen liegt.

Auf Umwelt achten

Die Eltern seien gefordert, auf entsprechende Umweltzeichen zu achten. Kukral beobachtet dahingehend auch eine immer stärkere Nachfrage. Dass Umweltschutz stylisch sein kann, zeigen etwa neue Papierumschläge, die nicht nur einfärbig, sondern auch kunstvoll bedruckt erhältlich sind und statt der Plastik-Hefteinbände verwendet werden können. Weitere Tipps für alle, denen die Umwelt auch beim Schuleinkauf am Herzen liegt: „Greifen Sie zu bruchsicheren Bleistiften und Farbstiften. Achten Sie darauf, dass einzelne Stifte oder Knöpfe für Wasserfarben nachgekauft werden können. Bei vielen Qualitätsprodukten sind auch Ersatzteile erhältlich. Geht etwa der Spitzer kaputt, muss man ihn nicht gleich wegwerfen, sondern kann etwa das Messer auswechseln.“

Große Preisunterschiede

Ein aktueller Test des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer zeigt, dass sich ein Preisvergleich lohnt. Die Experten packten Warenkörbe anhand der Schulartikellisten für die erste Klasse Volksschule und Neue Mittelschule. Damit erhoben sie die Preise bei verschiedenen Anbietern – sieben davon in Linz. Der Warenkorb für einen Erstklässler kostete von 56,50 Euro mit günstigen Produkten bis 101,32 Euro mit Markenprodukten. Bei jenem für die Neue Mittelschule liegen die Preise zwischen 95,55 und 161,23 Euro. Testsieger in Linz waren bei den Volksschulartikeln Schreibwaren Auhof (Warenkorb Marke) und Maximarkt (Warenkorb günstig), bei den NMS-Artikeln Maximarkt (Warenkob Marke) und Büroland Wiesmayr (Warenkorb günstig). Die komplette Übersicht finden Sie online auf ooe.konsumentenschutz.at

Web-Tipp

Die Initiative "Clever einkaufen für die Schule" bietet Wissenswertes zu Schulartikeln sowie Infos zu umweltfreundlichen Schulsachen: schuleinkauf.at

Beihilfen

• Schüler, die in Haushalten mit Bezug von Mindestsicherung leben, können bis 14. September das Schulstartpaket des Sozialministeriums beantragen – unabhängig von Alter und Schultyp (ausgenommen Berufsschüler). Infos gibt es beim Roten Kreuz unter 0732/7644-0
• Das Land OÖ gewährt eine Schulbeginn- sowie eine Schulveranstaltungshilfe. Mehr Infos auf familienkarte.at oder unter 0732/7720-15501
• Die Volkshilfe unterstützt Familien, bei denen es finanziell zwickt, mit Libro-Gutscheinen. Diese gibt es ab sofort in jeder Volkshilfe-Bezirksstelle. Infos: volkshilfe-ooe.at
• Infos zu Themen wie Schülerbeihilfe, Heim- und Fahrtkostenbeihilfe, Schülerfreifahrten, finanzielle Unterstützung für die Teilnahme an Schulveranstaltungen sowie Ermäßigungen des Betreuungsbeitrags für ganztägige Schulformen gibt es auf help.gv.at