Unterführung Hinsenkampplatz: "Der pure Wahnsinn"

Die Toilette in der Unterführung wurde aufgebrochen und nicht mehr gereinigt. Nun soll sie saniert werden.
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  • hochgeladen von Stefan Paul

Es ist Tag. Die Sonne scheint am Ende der Unterführung am Hinsenkampplatz im Herzen von Urfahr. Der Boden ist dunkel. Die Wände haben sich teilweise vom ursprünglichen Weiß entfernt, den wegweisenden Schildern kennt man ihre Jahre deutlich an. Die Leuchten an der Decke spenden überschaubar viel Licht. Die etwas verwinkelteren Ecken dienen als Ersatztoilette, es riecht nach Urin. Beim Besuch der eigentlichen Toilette beißt sich er Gestank in die Nase, am Boden schwimmt eine Mischung aus Wasser und Urin. Schmierereien, Dreck und Ergebnisse, die auftreten wenn jemand nicht bis zu den eigentlichen Toiletten vordringen wollte. Eine Unterführung wie gemacht für den Rand der Gesellschaft. Vermutlich auch deshalb ist dieser Ort ein Hotspot für Drogendealer.

"Das ist eine Schweinerei"

Eigentümer ist das Land OÖ, für die Instandhaltung ist teilweise die Stadt Linz zuständig, es gibt aber auch eine große Anzahl an Eigentümern, welchen das U-Punkt Center samt den beiden Stiegenabgängen, dem WC und einem Teil der Unterführung gehört. Bei der WC-Anlage hat die Stadt die Pflege übernommen. Da es zu massiven Vandalismusschäden gekommen ist, wurde Mitte Februar die Schließung verordnet. Auf Hinweis der StadtRundschau hat man nun festgestellt, dass die Tür mit Gewalt aufgebrochen wurde. Reinigung gab es dann konsequenterweise keine mehr. "Das ist Vandalismus. Eine Schweinerei", sagt Vizebürgermeister Christian Forsterleitner. "Ich habe jetzt umgehend angeordnet, dass massive Stahltüren eingebaut werden." Anschließend kann mit der Sanierung der defekten Anlage begonnen werden, was circa drei Wochen in Anspruch nehmen wird.

"Der pure Wahnsinn"

Die Gegend um den Hinsenkampplatz ist nicht heruntergekommen. "Wir haben hier das Ars Electronica, das Neue Rathaus, die Lentia City, und dann haben wir so einen Durchgang. Der ist wirklich der pure Wahnsinn. Es schaut aus, als wären wir das Slumviertel von Linz", sagt Renate Eder vom anliegenden Hobbykabinett Eder. "Wir können des Öfteren einen Drogendeal beobachten. Wir hören von unseren Kunden immer häufiger, dass sie Angst haben, wenn sie zu uns kommen", sagt eine Mitarbeiterin eines angrenzenden Geschäftes.

"Problem Drogendealer"

Die Lage scheint sich immer weiter zuzuspitzen. "Allen ist klar, dass die Situation hier furchtbar ist, aber alle reden immer nur, und es passiert nichts", sagt Renate Eder. Zudem haben sich mittlerweile viele Drogendealer "angesiedelt". "Sie verstecken ihre Päckchen in den Blumenkästen, Mistkübeln oder auch im Kasten mit dem Feuerwehrschlauch", sagt Eder. "Besonders schlimm ist, dass so viele Schüler, die meisten zwischen 13 und 17, hier Drogen kaufen." Die Polizei ist fast täglich vor Ort und kommt sofort, wenn sie gerufen wird. "Aber bis sie da ist, sind die Drogendealer schon wieder weg", so Eder.
Was kann nun getan werden? "Der Durchgang an sich ist ja gut, aber er muss viel heller und schöner werden", sagt Renate Eder. Die Sanierung der Toiletten ist zudem ein erster Ansatz. "Wenn irgendwer davon überzeugt ist, dass eine andere Art von Beleuchtung oder der Flächen eine Besserung bringen, bin ich der Letzte, der im Weg steht", sagt Infrastrukturstadtrat Markus Hein (FPÖ). Allerdings stellt er auch klar, dass es keine großen Umbauarbeiten geben wird. "Wir wollen mit dem Bau der zweiten Schienenachse die Straßenbahn unterirdisch führen und dann wird hier alles umgebaut. Jede größere Investition in die jetzige Unterführung wäre daher rausgeschmissenes Geld", so Hein. Und wann soll die fertig sein? "Das hängt noch von Verhandlungen mit dem Land ab, da dieses derzeit noch eine oberirdische Lösung bevorzugt. Aber sicher nicht vor 2025", so Hein.

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