"Das ist Schulentwicklung vom Feinsten"
Nach eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit präsentierte Bildungslandesrätin Doris Hummer heute das Pilotprojekt "Technisch-Naturwissenschaftliche Neue Mittelschule in Oberösterreich".
Nach eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit präsentierte Bildungslandesrätin Doris Hummer heute das Pilotprojekt "Technisch-Naturwissenschaftliche Neue Mittelschule in Oberösterreich". Vorerst an drei Neuen Mittelschulen in Wels, Grieskirchen und Ried wird es ab dem Schuljahr 2014/2015 spezielle Technikangebote für Erstklassler geben. "Das ist Schulentwicklung vom Feinsten", so Hummer. "Wir wollen die Schüler für Technik begeistern und auch einen Kontrapunkt zu den Musik- und Sportschulen setzen", so Hummer. Mit Schuljahr 2015/2016 sollen noch weitere fünf Schulstandorte dazukommen. Ziel ist ein flächendeckender Ausbau mit maximal etwa 20 Technischen Neuen Mittelschulen.
Geplant sind vorerst pro Standort sechs zusätzliche Unterrichtseinheiten pro Woche. Maximal 30 Schüler können sich für das Projekt pro Schule und Jahrgang anmelden bzw. mitmachen. Gestartet wird nun nur mit den ersten Klassen.
An allen drei Pilotstandorten sind sich die Direktoren einig, dass ein ganzheitlicher Ansatz höchst wichtig sei. Die Erfahrungen an den drei Pilotstandorten sollen möglichst rasch in ein landesweites Schwerpunktangebot einfließen. Was passiert, wenn sich nur Burschen und keine Mädchen diesen Herbst dafür interessieren? Hummer: "Dann müssen wir nachjustieren, weil wir natürlich auch Mädchen für die Technik begeistern wollen. Aber das ist dann eben gelebte Schulentwicklung."
Grieskirchen, Ried und Wels
In der Neuen MIttelschule Grieskirchen heißt der Schwerpunktunterricht "Technik & Wirtschaft". In der ersten Klasse stehen der spielerische Umgang mit Werkstoffe sowie die Analyse von technischen Geräten im Vordergrund. In der zweiten Klasse geht es um den Themenbereich "Wirtschaft verstehen", in der dritten Klasse wolle man ein naturwissenschaftliches Praktikum forcieren und in der vierten Klasse geht es um Geometrisches Zeichnen. Geplant sind auch Kooperationen mit Patenfirmen, bei denen beispielsweise die Lehrlingsbeauftragten vor Ort aus dem Nähkästchen plaudern.
In der Neuen Mittelschule Ried wird es unter dem Titel "NTN" Naturwissenschafts- und Techniknachmittage geben. Direktor Wilhelm Schmid setzt zudem auf eine Kooperation mit der HTL Ried sowie den Kontakt zu lokalen Firmen. Schwerpunkt in der ersten Klasse seien das Experimentieren, Forschen und Beobachten. In der zweiten Klasse stünden Analyse und Forschen im Vordergrund und in der dritten und vierten Klasse dann praktische Technikprojekte.
Ein Jahresthema werde es Direktorin Judith Greifeneder zufolge an der NMS Wels geben. In der ersten Klasse sollen die Kinder ein einerieautarkes Haus bauen. In der zweiten Klasse stünde ab Schuljahr 2015/2016 der schonende Umgang mit Ressourcen im Vordergrund, in der dritten Klasse dann Ernährung und Gesundheit. In der vierten Klasse wolle man sich auf den Themenkomplex Technik und Elektronik widmen – mit der Unterrichtssprache Englisch.
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