Stromausfälle durch Klimawandel

Gewitter und Sturm sind die Hauptverursacher von wetterbedingten Stromausfällen in Oberösterreich. | Foto: gjp1991/Panthermedia
  • Gewitter und Sturm sind die Hauptverursacher von wetterbedingten Stromausfällen in Oberösterreich.
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Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität (JKU) hat in einer Studie mit der BOKU-Universität, dem Umweltbundesamt, Virginia Tech aus den USA sowie einigen Netzbetreibern den Zusammenhang zwischen Extremwetterereignissen und Stromausfällen untersucht. Fördergeber ist das Austrian Climate Research Program. "In Oberösterreich muss man bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einer Verdoppelung der gewitterträchtigen Wetterlagen rechnen und damit auch mit einem deutlichen Anstieg der Blitzhäufigkeit", sagt Herbert Formayer von der BOKU. Dabei werden je 40 Prozent der Schäden durch Blitzschläge und Sturmereignisse ausgelöst. Die restlichen 20 Prozent fallen auf Eisanhang und Schnee.

Blackout immer möglich

Bei den Stromausfällen gibt es ein klares Stadt-Land-Gefälle. "Linz ist netzseitig sehr gut ausgestattet. Dazu sind die meisten Leitungen unter der Erde. Extremwetterereignisse können da nicht so viel Schaden anrichten. In abgelegenen Regionen können solche Stromausfälle aber durchaus viele Stunden bis Tage dauern", sagt Johannes Reichl vom Energieinstitut an der JKU. Zudem bestehe immer die Gefahr eines Blackouts, egal wo. "In der Regel bleiben die Extremwettereignisse eher lokal begrenzt. Für einen Blackout muss auch das Übertragungsnetz betroffen sein. Aber natürlich können auch mehrere ungünstige Ausfälle im Verteilernetz das Übertragungsnetz zum Kollaps bringen", sagt Reichl. Dementsprechend sollte man auf einen Blackout immer vorbereitet sein. "Immer so vorsorgen, dass man 48 Stunden ohne Strom auskommt. Also Wasser besorgen, Batterien für Lampen und Radio, und Lebensmittel, die man kalt essen kann", empfiehlt Reichl.

Hohe Kosten durch Schäden

Im Forschungsprojekt wurden auch die Kosten berechnet, die bei wetterbedingten Stromausfällen entstehen. "Man kann mit mehreren zehn Millionen Euro im Laufe der nächsten 50 Jahre rechnen, wenn nicht spezifisch gegengesteuert wird", so Reichl, der hier auch die Politik gefordert sieht. "Es war ein erster Schritt, unsere Kooperation mit den österreichischen Netzbetreibern zu finanzieren. Wir haben aber gesehen, dass man als Nächstes Modelle entwickeln sollte, die es erlauben, mit kurzfristigen Wettervorhersagen die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen in bestimmten Gebieten abzuschätzen", so Reichl. Dadurch könnten die Netzbetreiber besser planen, wie viele Ressourcen man bei Gewitter oder Sturm vorhält. Zudem könnten Szenarien des Klimawandels in eine langfristige Netzplanung einbezogen werden. "Damit das mit gleicher Qualität in allen Regionen passiert, wäre eine gewisse Koordinierung und vor allem Unterstützung durch die Politik sicher wünschenswert", so Reichl.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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