Ein Mauterndorfer Bier erwacht zu neuem Leben

MAUTERNDORF (pjw). Die Geschichte der Mühltaler Brauerei in Mauterndorf reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Bis zur Zeit des ersten Weltkrieges war das Bier aus Mauterndorf ein fixer Bestandteil des Salzburger Lungaus, unzählige Wirtshäuser führten die Lungauer Traditionsmarke. "Damals wurde Braugerste auch noch im gesamten Lungau selbst angebaut – auf über 1.000 m Seehöhe", erklärt Christian Mauser, einer der Gesellschafter Der Mühltaler OG. Durch die Wirren des Ersten Weltkrieges musste die Mühltaler Brauerei den Betrieb im Jahre 1916 einstellen. Auch nach dem Ende des Krieges machte es die wirtschaftliche Lage unmöglich den Betrieb wieder zu starten. Aufgrund der Hyperinflation nicht mehr möglich die Brauerei wieder in Betrieb zu nehmen. "Die gesamte Brauanlage wurde demontiert und an die Gösser Brauerei verkauft", erzählt Mauser.

Seit Mai 2016 wird gebraut

Lange Jahre stand die Mühltaler Brauerei dann still. Christian Mauser – er ist der Urenkel des letzten Brauereibesitzers und Braumeisters der Mühltaler Brauerei – lies das keine Ruhe. Nach und nach kreierte er die Idee einer Neugründung der Brauerei. Im Rahmen seines betriebswirtschaftlichen Studiums für KMU Management & Entrepreneurship an der Fachhochschule Salzburg lernte er David Tscholl und Dieter Vierbach kennen. "Beide waren von der Idee derart angetan, dass wir uns kurzerhand entschlossen die Sache anzugehen", freut sich Mauser. Tscholl ist heute neben Mauser Gesellschafter, Dieter Vierbacher ebenso. Braumeister ist Sebastian Eßl aus Mauterndorf . "Im Mai 2016, also genau nach 100 Jahren, wurde mit der Markteinführung des Mühltaler Edelmärzen die Mühltaler Brauerei im Salzburger Lungau wieder zum Leben erweckt. Unsere Vision lautet nun: Dem Lungau sein Bier zurückgeben", erklärt Mauser.

Zurzeit eine Wanderbrauerei

Derzeit ist die Mühltaler Brauerei als sogenannte Wanderbrauerei tätig. Sie mietet sich bei anderen Brauereien – zurzeit in Oberösterreich – ein und braut dort ihr Bier nach eigenem Rezept. Christian Mauser erläutert: "Für uns ist das ein Vorteil, weil wir jetzt schon anfangen können das Mühltaler Bier in kleiner Auflage zu produzieren, ohne auf den Bau der Anlage zu warten. Der Bau der Anlage ist frühestens 2020 denkbar. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Die tatsächliche Umsetzung ist noch abhängig von einer erfolgreichen Finanzierung und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Derzeit schätzen wir den Investitionsbedarf auf rund 2,5 Millionen Euro."

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