So viel Europa steckt im Lungau

Georg Gappmayer, Sprecher der Lungauer Bürgermeister: "Die EU gibt uns auch Immaterielles; sie schützt die einzelnen Mitglieder z. B. vor einem staatlichen Amoklauf."
  • Georg Gappmayer, Sprecher der Lungauer Bürgermeister: "Die EU gibt uns auch Immaterielles; sie schützt die einzelnen Mitglieder z. B. vor einem staatlichen Amoklauf."
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

LUNGAU. Im Lungau steckt weit mehr Europa, als man meinen möchte. Erst bei genauerem hinschauen, erkennt man, wo überall im Bezirk Projekte realisiert wurden, die durch Fördergelder der Europäischen Union (EU) (mit-)finanziert wurden. "Die Hauptförderschiene ist das Leader-Programm", erklärt Georg Gappmayer, Sprecher der Lungauer Bürgermeisterkonferenz, in der sämtliche 15 Gemeinde vertreten sind. "Im Großen und Kleinen werden über Leader zahlreiche Projekte finanziert", fährt Gappmayer fort. Beispiele nennen kann er viele; hier ein Auszug dessen, um nur einige, die in den vergangenen Leader-Perioden im Lungau, seit 1996, umgesetzt werden konnten beziehungsweise in Umsetzung sind und für die Leader die finanzielle Initialzündung gab:

Sechs Leader-Beispiele

1. "Erlebnis Bergbau Ramingstein": In Ramingstein entsteht eine Erlebniswelt, die bis zu 80.000 Besucher pro Jahr anlocken soll. 2. Schloss Kuenburg: Das denkmalgeschützte Kulturerbe in Tamsweg wurde durch Leader-Mittel mitfinanziert. 3. Erholungsraum: Der Naherholungsraum mit Hochwasserschutz und Flussaufweitung zwischen Neggerndorf und Unternberg wurde mit Leader-Geldern realisiert. 4. Themenwege: In Mariapfarr konnte der "Bodenkulturweg" errichtet werden, in Mauterndorf der "Sonnenhangweg" – Beispiele für derartige Themenwege mit touristischer Nutzung gäbe es etliche im Lungau. 5. "Kampf dem plötzlichen Herztod": Auf Initiative des Rotary Clubs Lungau wurden mithilfe von Leader in allen Lungauer Gemeinden Laien-Defibrilatoren installiert. 6. "Lungauer Kochwerk": dieses Projekt zur Förderung der regionalen Esskultur wurzelt auf europäischen Fördermitteln.
"Eine Leaderperiode dauert sieben Jahre", erklärt Georg Gappmayer. "Dem Lungau stehen in der jetzigen, die 2014 begonnen hat, insgesamt 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist eine gewaltige Summe, die es in unserem Bezirk zu verwenden gilt", freut sich Gappmayer.

Infrastrukur, Fernheizwerke,...

Es sind aber nicht nur Leader-Gelder, die im Lungau Wurzeln schlagen. So etwa stammt ein Teil der Finanzierung der Autobahn (A10), die durch den Lungau führt, aus Mitteln der verschiedene Abteilungen der EU. Darüber hinaus sind sämtliche Biomasse-Anlagen (Fernheizwerke) der Lungauer Kommunen aus EU-Mitteln kofinanziert. Auch große Infrastrukturprojekte, etwa die eventuell bevorstehende Modernisierung der Murtalbahn, darf auf Geld aus Brüssel zählen.

Immaterielle Erungenschaften

Nicht alles, was ein starkes vereintes Europa den Lungauerinnen und Lungauern bietet, kann man angreifen. Es sind nicht zuletzt die immateriellen Werte und Errungenschaften, die ihre Wurzeln im Bezirk schlagen. "Die EU sichert Werte wie Demokratie, Pressefreiheit, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltentrennung et cetera in all ihren Regionen in den 27 Mitgliedsländern", betont der Lungauer Bürgermeisterkonferenz-Sprecher, Gappmayer. "Salopp formuliert: Die EU schützt die einzelnen Mitglieder vor einem staatlichen Amoklauf. Die Union hat Sanktionsmaßnahmen zur Verfügung, die die westlichen Werte in ihren Mitgliedsstaaten durchsetzten können", ist Gappmayer froh. "Darüber hinaus ist die Stärke der EU ihr gemeinsamer Auftritt nach außen hin – sei es im Welthandel, im Grenzschutz, in der Terrorismusbekämpfung und so weiter." Gappmayer betont: "Mir ist es wichtig, dass die EU auch in Zukunft ihre Kernaufgaben wahrnimmt und sich auf diese konzentriert, aber gleichzeitig auch den Regionen so viel Spielraum lässt, das zu tun, was die Regionen selber besser können. Die Gurken-Krümmung oder Vorgabe zur richtigen Pommes-Frites-Röstung sind beispielsweise Auswüchse, die es zu vermeiden gilt." Abschließend betont Gappmayer: "Die EU zeigt, was in 70 Jahren Friedenszeit alles bewerkstelligt werden kann; das darf man auf keinen Fall übersehen, trotz der Änderungen innerhalb der EU, die nötig sein werden, um weiterhin stark zu bleiben."

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