Weihnachten im Hartmannspital
Diplomkrankenpflegerin Sandra Wechselbaum macht gerne zu Weihnachten Dienst.
MARAGRETEN. "Bei uns auf der Station Resituta 5 ist es selbstverständlich, dass Kollegen mit kleinen Kindern zu Weihnachten daheim bleiben können. Das ist einfach fair", erklärt die 25jährige, die schon als Kind wusste: "Ich will Krankenschwester werden". Sie stammt aus Kaltenbach bei Waidhofen an der Thaya, hat nach der Pflichtschule eine Sozialfachschule absolviert und am Wiener Wilhelminenspital ihre Ausbildung gemacht. Seit fünf Jahren arbeitet sie im Hartmannspital.
"Nach dem Dienst, der heuer für mich gegen halb Acht am Abend endet, fahre ich dann noch zwei Stunden mit dem Zug nach Hause ins Waldviertel." Dort warten schon die Eltern und ihre zwei Geschwister, um gemeinsam mit ihr ein spätes Weihnachtsfest zu feiern. "Danach gehen wir in die Mette."
Man kennt die Patienten gut
Anders als im normalen Spitalsbetrieb bleiben die rund 25 Patienten ihrer Station meist drei Wochen in stationärer Spitalsbetreuung. "Wir sind eine Abteilung für Akutgeriatrie und Nachbetreuung bei Operationen. In der doch längeren Zeit lernt man die Patienten gut kennen. Das ist wichtig, besonders für die Arbeit zu Weihnachten, die viel Einfühlungsvermögen verlangt." Selbstverständlich ist in der Vorweihnachtszeit auch im Hartmannspital eine Einstimmung auf das schönste Fest des Jahres zu spüren. Es gibt im Advent ein Adventskonzert, die Stützpunkte werden von den Mitarbeitern festlich geschmückt und in Restituta 5 haben die Pfleger auch einen ganz besonderen Adventskalender selbst gestaltet. "Hier erscheint jeden Tag eine andere, schöne Weihnachtsgeschichte."
Weihnachten feiert das Haus mit allen Patienten am 22. Dezember gemeinsam. "Am 24. ist dann Hochbetrieb, es kommen viele Angehörige, manche Patienten nehmen sich auch ´spitalsfrei´, wenn das gesundheitlich möglich ist, um mit der Familie zu feiern." Bei denen, die im Spital bleiben müssen, seien die Gefühle durchaus gespalten. "Manche sind froh, Weihnachten nicht alleine verbringen zu müssen, andere sind unglücklich, weil sie nicht zur Familie können. Da muss man sich Zeit nehmen, auf sie eingehen, schließlich sind wir alle zusammen auch so etwas wie eine große Familie", sagt Wechselbaum. Natürlich gibt es im Hartmannspital am Abend auch eine Weihnachtsmesse in der Hauskapelle. Und wer möchte, bekommt auch Besuch vom Pfarrer.
Meine schönste Erinnerung
"Bei einem meiner ersten Nachdienste zu Weihnachten war es schon ganz still auf der Station. Da kamen die geistlichen Schwestern des Hauses zu mir auf Besuch und brachten mir ein Geschenk mit: Ein kleines Engerl. ´Für unser Christkindl, das heute Dienst hat´, sagten sie. Das hat mich wirklich berührt", erinnert sich Schwester Sandra noch heute gerne an diese Heilige Nacht.
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