Ausstellung: "Sichtbarkeit – Romnja mitten in Wien"

Zaklina Radosavljevic beim bz-Interview: Sie hat Vivaro mitbegründet und arbeitet als Beraterin bei der Caritas.
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  • hochgeladen von Theresa Aigner

MARGARETEN. "Es leben die Roma-Frauen" – das bedeutet der Vereinsname Vivaro auf Latein: "Viva Romnja". Die Josefstädterin Zaklina Radosavljevic ist eine von drei Gründerinnen des Vereins, der sich spezifisch für die Minderheit der Roma-Frauen (Romnja) einsetzt und dabei vor allem eine Schnittstelle zwischen Alltag, Beruf und Freizeit sein will. Das spiegeln auch die Aktivitäten des Vereins wider: So gibt es etwa in regelmäßigen Abständen Treffen im Nachbarschaftszentrum im 15. Bezirk, bei denen Expertinnen – etwa aus dem Bildungsbereich – Vorträge und Workshops halten. "Wir wollten mit dem Verein einfach einen Raum schaffen, wo sich Roma-Frauen um sich selbst kümmern können", so Zaklina Radosavljevic.

Denn: "Die Frauen kümmern sich um ihre Familien, um die Community – da bleibt dann eben oft keine Zeit für einen selbst." Dabei sei das vor allem im Bereich Bildung und Gesundheit sehr wichtig, nicht zuletzt, um das Wissen und die Sensibilität dafür an die nächste Generation weiterzugeben. "Denn wie wir wissen, wird Bildung immer noch stark vererbt." Und damit das "Um-sich-selbst-Kümmern" auch klappt, wird bei allen Treffen Kinderbetreuung angeboten, um den Müttern die Teilnahme zu ermöglichen. Und auch Essen gibt es. Die Treffen sind mehrsprachig – wobei es in diesem Rahmen nicht schwierig ist, Übersetzerinnen zu haben, denn viele Romnja sprechen mehrere Sprachen – zentral wären Romanes und Serbisch, so Radosavljevic.

Herkunft verheimlichen

Mehrere Sprachen zu sprechen sei aber für viele Romnja leider kein Grund, selbstbewusst mit ihren Roma-Wurzeln umzugehen: "Ich kenne eine Frau, die international beruflich erfolgreich unterwegs war, viele Sprachen spricht und sehr gut qualifiziert ist. Als sie sich in Wien für einen Job beworben hat, hat sie alle Sprachkenntnisse angegeben – außer Romanes." Zu groß sei die Angst vor Diskriminierung oder gar Ablehnung, die daraus resultieren könnte, verdeutlich Zaklina Radosavljevic die Vorurteile, mit denen Roma-Frauen auch in Wien zu kämpfen hätten. "Deshalb war es uns auch so wichtig, diesen Verein zu gründen, denn Roma-Frauen sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen." Und dabei ginge es nicht nur um die Mehrheitsgesellschaft, sondern auch um die eigene Community, die teils sehr partriarchale Strukturen habe.

"Ich hatte schon immer einen sehr starken Gerechtigkeitssinn, und aufgrund meiner Beobachtungen war es für mich eine Notwendigkeit den ersten Verein zu gründen, der sich spezifisch Empowerment von Roma-Frauen zum Ziel gesetzt hat." Der Antiziganismus in Österreich resultiere auch daraus, dass eigentlich niemand Roma-Frauen kennt, sondern alle meist nur "stereotype Bilder von Roma in ihrem Kopf haben." Das sei vor allem auf strukturellen Ebenen spürbar – etwa in der Schule. Um genau diese Stereotypen aufzubrechen und zu zeigen, dass Romnja keine homogene Gruppe sind, sondern Frauen mit individuellen Lebenswelten, Berufen und Stärken, zeigt Vivaro die Ausstellung "Sichtbarkeit – Romnja mitten in Wien" in der Bezirksvorstehung Margareten. Porträts von zwanzig Roma-Frauen werden dort vorgestellt. 

Zur Sache:

Die Vernissage zur Ausstellung "Romnja mitten in Wien" findet am 8. März um 19 Uhr im Amtshaus Margareten (5., Schönbrunner Straße 54) mit Podiumsdiskussion statt. Danach ist sie bis 11. April zu sehen. Der Verein ist auf der Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen – bei Interesse einfach ein E-Mail schreiben. Kontakt und Infos: www.vivaro.at

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