Salam Margareten: Brunnenpassage zieht durch die Stadt
Bei sommerlichen Temperaturen ging am Dienstag der erste Auftritt der Theatergruppe „Salam Hawara“ außerhalb der Brunnenpassage über die Bühne. Weitere Auftritte folgen.
MARGARETEN. Neugierige Blicke gibt es einige, als die rund 20 Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Salam Hawara mit ihrer mobilen Bühne am Dienstag, den 5. Juni, durch den Bruno-Kreisky-Park ziehen. Mit einer rollenden Badewanne und einem Fahrrad als Bühne interpretieren sie die griechische Sage „Orpheus und Eurydike“ neu. Die Zuschauer bewegen sich bei dieser Performance gemeinsam mit der Bühne einmal quer durch den Park, der Ton wird durch Kopfhörer übertragen.
Persönliche Geschichten als Teil der Performance
Das Stück ist beeinflusst von persönlichen Geschichten der Darstellerinnen und Darsteller, die aus verschiedenen Nationen kommen und zum Teil in ihrer Muttersprache sprechen. Dies war auch eine der größten Herausforderungen, so Romina Kolb, die für die Choreographie des Stückes zuständig ist: „Man verständigt sich teilweise mit Händen und Füßen, um sich wirklich zu verstehen“, erzählt sie lachend von den Proben. „Wir wollten aber die verschiedenen Sprachen auch nutzen und in die Performance einfließen lassen. Denn Liebesgeschichten gibt es überall.“ Dies ist ihr gemeinsam mit Regisseur Michael Pöllmann und Futurelove Sibanda, der für die Musik und den Gesang zuständig ist, gelungen. So erzählt ein junger Mann auf Farsi von einer Liebesgeschichte, die ein tragisches Ende durch einen Anschlag an der Universität in Kabul findet. „Ich wollte nur Entschuldigung sagen“, lauten die letzten Worte seiner Erzählung, die auf einer wahren Begebenheit beruht.
Brunnenpassage feiert 10-jähriges Bestehen
Der Auftritt in Margareten ist zeitgleich der Auftakt für weitere Performances, die in ganz Wien stattfinden. Organisiert wird „Salam Hawara“ von der Brunnenpassage, die damit zu ihrem 10-jährigen Jubiläum zeigen will, dass sie mehr und mehr auch abseits vom Yppenplatz unterwegs ist. Das Stück „Orpheus und Eurydike“ lädt die Zuschauer zum Partizipieren ein. So wird das Publikum beispielsweise in die Mitte der Bühne geholt, muss den Weg aus der Unterwelt durchschreiten und gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern tanzen. Auf die Frage, ob Futurelove Sibanda zufrieden mit der Performance sei, antwortet er mit einem breiten Grinsen: „Ich läche oder?“. Auch Romina Kolb und Michael Pöllmann, die schon im letzten Jahr eine Aufführung der Brunnenpassage geleitet haben, zeigen sich zufrieden. Vor allem, da – wie sie verraten – die Proben erst Mitte Mai begonnen haben.
Weitere Termine für Auftritte von Salam Hawara gibt es unter www.brunnenpassage.at/spielplan/
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