"Der Tod ist ein Wiener": Neues Buch von Autorin Edith Kneifl
Die Mariahilfer Krimi-Queen wird am 5. Mai bei der Criminale in Halle an der Saale als erste Österreicherin mit dem Ehrenglauser für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
MARIAHILF. "Das Schreiben fällt mir leicht und mir geht auch der Stoff nie aus", sagt Edith Kneifl. Gerade ist ihr neues Buch "Der Tod ist ein Wiener" im Haymon Verlag erschienen. Es ist übrigens ihr 22. Krimi. Und wieder ermitteln ihre drei Ladies vom Naschmarkt auf ihre ganz spezielle, charmante Weise.
Diesmal aber nicht nur im Bezirk, sondern am Steinhof und Wilhelminenberg. "Eine packende Geschichte über eine große, heimliche Liebe, über Eifersucht, Verrat und tödliche Rache", sagt sie. Und ein dritter Band mit den drei Ermittlerinnen Magdalena, Sofia und Elvira ist schon in Arbeit.
Zum Krimischreiben kam die studierte und seit drei Jahren pensionierte Psychoanalytikerin eher durch Zufall. "Ich habe in den 1980ern in San Francisco gelebt und dort alles verschlungen, was die gute amerikanische Krimiliteratur hergibt", erzählt sie. Das Frauenbild in den Klassikern passte ihr jedoch nicht, weswegen sie, quasi als eine feministische Parodie, ihre ersten Kriminalgeschichten mit umgekehrter Rollenverteilung entwickelte.
Auszeichnung 1992
1992 erhielt sie den Glauser-Preis für "Zwischen zwei Nächten" als bester Kriminalroman des Jahres. Zum ersten Mal wurde eine Frau mit dem renommierten Preis ausgezeichnet und zum ersten Mal ein österreichischer Kriminalroman. "Ich glaube, man legt als Autor viele seiner Ängste, aber auch Aggressionen in die Figuren der Romane. Und Wunschdenken. Meine weiblichen Heldinnen sind oft so, wie ich gerne wäre: Groß, schlank und sehr selbstbewusst", lacht Kneifl. Sie mag auch ihre Mörderinnen, findet es spannend, in deren seelische Abgründe einzutauchen. "Sicher auch berufsbedingt", sagt die erfahrene Psychoanalytikerin.
Russische Klassiker und Kino
Und die Heldinnen teilen oft auch Kneifls literarische Leidenschaften, etwa für die russischen Klassiker. "In meinem letzten Roman liest die Magdalena natürlich Anna Karenina!".
Im Kino ging es weiter: 2003 erhielt Kneifl für die Verfilmung ihres Romans „Ende der Vorstellung“ unter dem Titel „Taxi für eine Leiche“ die Romy verliehen. Und jetzt wird Kneifl am 5. Mai bei der Criminale in Halle an der Saale als erste Österreicherin mit dem Ehrenglauser für ihr literarisches Schaffen im Bereich Kriminalliteratur und für ihr Engagement für die deutschsprachige Kriminalliteratur ausgezeichnet. "Es ist die einzige Auszeichnung, die ich mir in meinem biblischen Alter von 64 Jahren wirklich noch gewünscht habe."
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