Magischer Klub Stiegengasse: Zaubern will gelernt sein
In der Stiegengasse 9 liegt Magie in der Luft. Hinter den schwarzen Vorhängen der Erdgeschossfenster befindet sich nämlich die älteste Zaubervereinigung Wiens: Der Magische Klub.
MARIAHILF. Hokuspokus in der Stiegengasse. Im "Magischen Klub" treffen sich jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat Nachwuchstalente ab zehn Jahren. Wer mitmachen will, sollte selbst schon ein paar Tricks beherrschen, wie Dieter Stricker erklärt, der den Jugendklub leitet: „Die Jugendlichen sollen nicht nur neugierig auf die Zauberei sein, sondern sich auch schon näher damit beschäftigt haben.“
Noch während er spricht, treffen die Jugendlichen an diesem Donnerstag ein. Daniel, Henrik, Johannes und Leonardo sind hier, um sich gegenseitig ihre Tricks vorzuführen und Rückmeldung von den anderen zu bekommen. Der 12-jährige Leonardo traut sich als erstes und formt gekonnt einen Halbkreis mit Karten, bevor er mit seinem Trick beginnt. Problemlos errät er schließlich die Karte, die sich Daniel ausgesucht hat. Später erzählt er, dass er durch seinen Vater zur Zauberei gekommen ist: „Mein Vater hat einmal ein Zuckerl für mich hergezaubert. Das wollte ich auch können und so habe ich begonnen, mir eigene Tricks anzueignen."
Wo es neue Tricks gibt
Bis zu elf Jugendliche kommen regelmäßig in den Klub. So auch Johannes, der seit zwei Jahren im Magischen Klub zaubert und den Austausch mit den anderen schätzt. Wie bei den meisten hat auch bei ihm ein geschenkter Zauberkasten sein Interesse geweckt. „Das Problem dabei ist, dass die Tricks aus dem Zauberkasten schon jeder kennt“, sagt Johannes. Hier werden hingegen neue Tricks gezeigt, die die Jugendlichen aus Büchern oder dem Internet kennen. Stricker betont, dass im Klub nicht nur die Zauberei erlernt wird, ein wichtiger Teil dieser sei schließlich auch die Präsentation der Tricks und die Kommunikation mit dem Publikum. Zweimal im Jahr gibt es daher auch eine Vorführung des Jugendklubs.
Übung macht den Meister
„Zaubern ist nicht nur das Wissen, wie ein Trick funktioniert, sondern vor allem das Können,“ sagt auch Magic Christian, der den Klub seit 1989 leitet: „Bei der Zauberei geht es hauptsächlich um die Unterhaltung. Sie soll die Illusion erhalten, dass es wirklich Zauberei ist, was gerade geschieht.“ Und das gelingt den Jugendlichen meist schon recht gut, nur bei wenigen Tricks hilft Stricker nach. „Wir wollen die Jugendlichen in ihrem Hobby unterstützen und natürlich auch unser Wissen weitergeben“, so Stricker. Nach gut eineinhalb Stunden ist der Zauber in der Stiegengasse vorbei.
Nicht nur für Jugendliche
Im Magischen Klub sind nicht nur Jugendliche willkommen. Zweimal im Monat treffen sich auch erwachsene Zauberer zum Austausch. „Von neuen Mitgliedern wird allerdings erwartet, dass sie beim ersten Besuch einen Trick vorzeigen, um ihr Interesse an der Zauberei zu bekunden“, sagt der Leiter des Klubs. Informationen zu aktuellen Shows und Vorführungen finden Sie auf der Website des Magischen Klub Wien.
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