Erneuter Zwischenfall im AKW Dukovany
Das tschechische Atomkraftwerk liegt nur 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Nun wurde ein weiterer Zwischenfall bekannt: Ein Brand in der Schaltzentrale war ausgebrochen.
Nach dem Brand im Schaltraum sind sich viele Umweltorganisationen einig, dass das AKW Dukovany eine tickende Zeitbombe ist. Der Kraftwerkssprecher versucht zu beruhigen und sagte, dass der Betrieb und die Sicherheit des Kraftwerks zu keiner Zeit in Gefahr gewesen wären. Als Brandursache wurde eine „technische Panne“ angegeben.
Informationen über das AKW Dukovany
Das Kernkraftwerk Dukovany befindet sich bei Dukovany in Südmähren, besteht aus vier Reaktorblöcken und wurde zwischen 1985 und 1987 in Betrieb genommen. Bei den Reaktoren handelt es sich um Druckwasserreaktoren russischer Bauart. Das AKW besitzt kein Containment (Sicherheitseinrichtung, um bei Unfällen die Anlage vor Schaden zu schützen) und ist vom gleichen sowjetischen Typ wie das AKW Bohunice in der Slowakei. Das fehlende Containment bietet einen geringen Schutz von außen, aber auch vor austretender Radioaktivität bei schweren Reaktorunfällen. Ein weiterer Risikofaktor von Dukovany ist die Zusammenlegung zahlreicher Sicherheits- und Serviceeinrichtungen der beiden Zwillingsanlagen, da bei einem Störfall der andere Reaktor nicht voll abgeschirmt werden kann.
Der Zivilschutzverband fordert mehr Sicherheitsbewusstsein der Bevölkerung: „Solange es Atomkraftwerke gibt, besteht die Möglichkeit eines zivilen nuklearen Unfalls. Es ist daher absolut notwendig, zu wissen, wie man sich gegen die Folgen einer solchen Katastrophe schützt. Dazu muss man sich aber entsprechend informieren“.
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