Umfahrung Drasenhofen nimmt Form an
In einem Jahr sollen die 5 Kilometer für den Verkehr freigegeben werden.
DRASENHOFEN. Arbeiten an den acht Brücken, Aufschüttungen für Dämme und der detaillierten Modellierung der Straße lassen sich die Konturen der fünf Kilometer langen Umfahrung von Drasenhofen schon gut erkennen. Am 3. April wurde mit dem Bau des letzten Stücks der A 5 begonnen; in einem Jahr soll sie ampel- und kreuzungsfrei fertiggestellt sein.
Entlastung
Ziel ist es den Drasenhofner Ortskern zu entlasten. Täglich rollen dort rund 1.800 Lkws durch. 50 Millionen Euro investiert die ASFINAG in die neue Strecke. 4,5 Millionen Euro netto finanziert das Land und rund 1,3 Millionen Euro kommen als Zuschuss von der Europäischen Union. Nach ihrer Fertigstellung ist die Umfahrung Drasenhofen Teil des ASFINAG Streckennetzes und wird bemautet.
Nationalrat Christian Lausch und Bundesrat Michael Bernard, beide FPÖ, begrüßen den Bau. „Der Wegfall des Schwerverkehrs in der Ortschaft stellt einen raschen und vor allem reibungslosen Personen- und Warenverkehr sicher. Darüber hinaus ist die Verlängerung der A 5 eine optimale Verbindung von und nachTschechien“ freut sich der Bundesrat.
Für Landtagspräsident Karl Wilfing ist die "Umfahrung Drasenhofen ist der Schlussstrich unter das große Verkehrsentlastungsprojekt für das Weinviertel – die A 5. " Gleich mit der Fertigstellung will Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko ein Lkw-Durchfahrtsverbot für die Ortsdurchfahrt verhängen, um eine tatsächliche Entlastung der DrasenhofnerInnen zu erwirken.
Asfinag Geschäftsführer Andreas Fromm achtet auf der Baustelle auf Innovation: "Für die Formgebung der neuen Strecke ausschließlich jene Erde wiederverwenden, die an einem anderen Punkt der Baustelle abgebaggert wurde. Die acht Brücken bauen wir mit einer neuen, wartungsarmen und kostensparenden Konstruktion.“
Bauarbeiten
Der Bau der Umfahrung DrasenhofenDamit im Herbst 2019 die Umfahrung in Betrieb gehen kann, arbeitet die ASFINAG bereits seit fünf Monaten mit Hochdruck an der neuen Straße. Gestartet wurden die Bauarbeiten mit den Vorbereitungen für die insgesamt acht Brücken und dem Erdbau. Rund eine Million Kubikmeter Erde werden in den zwei Baujahren bewegt. Abgebaggerte Erde wird in der Baustelle wiederverwendet. In drei Bereichen laufen derzeit die Arbeiten zur neuen Umfahrung Drasenhofen:
• Erdbau:
Die oberste Erdschicht, der Humus, ist über die gesamte Trassenlänge abgetragen und der Verlauf der Umfahrung Drasenhofen damit bereits gut sichtbar. Auch die erste Formgebung der neuen Strecke hat schon begonnen. Dabei werden mit dem abgetragenen Erdmaterial Dämme geschüttet und Täler ausgefüllt. Das ist notwendig, um Steigungen im Gelände abzuflachen und so die Umfahrung Drasenhofen zukünftig harmonisch verlaufend durch das nördliche Weinviertel zu führen. Damit die Abwässer der neuen Umfahrung gereinigt in die umliegenden Bäche und Flüsse abgeleitet werden können, werden derzeit auch bereits die Kanäle gegraben. Im Bereich des Drasenhofenbaches sind diese bereits fertiggestellt. Insgesamt fünf hochmoderne Gewässerschutzanlagen errichtet die ASFINAG entlang der Umfahrung.
• Brückenbau
Für sechs der insgesamt acht Brücken wurden die Bohrpfähle fertiggestellt. Diese dienen dazu, die zukünftigen Lasten der Tragwerke in tiefere, tragfähige Bodenschichten abzuleiten. Die für die Errichtung der Steher und Tragwerke erforderlichen Lehrgerüste (Schalungen) hat die ASFINAG bei drei Brücken bereits aufgestellt, und auch an den Fundamenten wird gerade gearbeitet.Die Brücken der Umfahrung Drasenhofen werden „integral“ gebaut. Bei diesem innovativen Verfahren bilden die feste Fahrbahn und die Brücken eine Einheit. Die witterungsbedingten Bewegungen – im Sommer dehnt sich das Material aus, im Winter zieht es sich zusammen – werden damit nicht nur am Anfang und am Ende der Brücke aufgenommen, sondern auf einen größeren Bereich verteilt. Diese Bauweise ist robuster und spart damit Wartungsaufwände und Kosten.
• Aufforstungen
Für die ASFINAG gilt: Moderne Infrastruktur schließt den Schutz der Anrainerinnen und Anrainer sowie der Umwelt mit ein. Daher wurde bereits im weiteren Umfeld der Umfahrung damit begonnen neue Pflanzen zu setzen. Insgesamt setzt die ASFINAG derzeit mehr als 38.300 Bäume und stellt rund 424.000 Quadratmeter Wiesenfläche her. Die Aufforstungen direkt neben der Trasse starten erst nach Abschluss der Bauarbeiten.
Die Umfahrung Drasenhofen
Die weiteren leistungsstarken fünf Kilometer im nördlichen Weinviertel sind die Fortsetzung für mehr Sicherheit und weniger Durchzugsverkehr auf der B7 Brünner Straße. Geschützt werden die BewohnerInnen von Drasenhofen, Steinebrunn, Kleinschweinbarth und Stützenhofen.
Als Auffahrten auf die neue Strecke dienen zukünftig zwei Kreisverkehre. Einer südlich und der zweite nördlich von Drasenhofen auf der B7. Bei Drasenhofen West errichtet die ASFINAG eine Auffahrt in Richtung Wien und eine Abfahrt in Richtung Drasenhofen. Die neue Ortsumfahrung wird ampel- und kreuzungsfrei zu befahren sein. Nach ihrer Fertigstellung ist sie Teil des ASFINAG-Netzes und daher vignetten- und mautpflichtig.
Das bringt die Umfahrung Drasenhofen
Abzug von täglich rund 1.800 Lkw aus den Ortschaften
Weniger Lärm und Luftschadstoffe
Mehr Sicherheit auf der B7 Brünner Straße
Weiterer Ausbau der Verbindung von und nach TschechienSchutz für Mensch und Umwelt
Bei der Umfahrung Drasenhofen investiert die ASFINAG zehn Prozent der Gesamtkosten in Schutzeinrichtungen.Dafür ergreift die ASFINAG folgende Maßnahmen:
Mehr als 8.000 Quadratmeter Lärmschutz (Wände und Dämme) werden gebaut – für die Dämme wird ausschließlich zuvor abgebaggerte Erde wiederverwendet
Fünf hochmoderne Gewässerschutzanlagen reinigen zukünftig die Straßenabwässer
Zwei Grünbrücken stellen sicher, dass Tierwanderwege erhalten bleiben
Insgesamt werden rund fünf Hektar Wiesen, Bäume und Sträucher neugepflanzt
Park & Drive Anlage Poysdorf Nord: zur Bildung von Fahrgemeinschaften
Die neue Park & Drive Anlage Poysdorf Nord auf der A 5 Nord/Weinviertel Autobahn bietet 24 Pkw-Stellplätzen sowie eine Abstellfläche für Fahrzeuge von Personen mit Beeinträchtigungen. Um PendlerInnen die Bildung von Fahrgemeinschaften zu erleichtern, haben die ASFINAG und das Land Niederösterreich bereits Ende 2007 ein Rahmenübereinkommen für die Errichtung von Park & Drive Anlagen im Bundesland abgeschlossen. Die Kosten für die Errichtung dieser Anlagen werden gemeinsam getragen. Die Erhaltung der neuen Anlage bei Poysdorf Nord wird von der Stadtgemeinde Poysdorf übernommen.
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