Greifvögel auf Abschlussliste der Jäger

Kaiseradler stehen unter strengem Artenschutz und wurden im Weinviertel in den vergangenen Jahren dennoch illegal getötet. | Foto: Katzinger
  • Kaiseradler stehen unter strengem Artenschutz und wurden im Weinviertel in den vergangenen Jahren dennoch illegal getötet.
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BEZIRK MISTELBACH. "Greifvogelverfolgung als Artenschutzmaßnahme darzustellen, ist falsch und Hohn zugleich", empören sich Matthias Schmidt von BirdLife und Arno Aschauer vom WWF.

Grund der Aufregung ist eine Forderung des niederösterreichischen Jagdverbands Greifvögel zu bejagen. Diese stehen allerdings europaweit unter Artenschutz. 

Auslöser des Appels ist der geringe Bestand an Niederwild: Geringe Bestände von Hase und Fasan zwingt die Waidmänner zur zurückhaltenden Bejagung. Ausnahmen gibt es nur wenige, wie z.B. Bezirk Bruck/Leitha, wo intensive Raubwild- und Rabenvogelbejagung durchgeführt wird.

"Einzelne Greifvogel-Arten haben in ihrer Rolle als Kulturfolger zu einer Verarmung der Brutvogelarten geführt und sind im Begriff, der Vielfalt kontraproduktiv entgegenzuwirken", heißt es in einem Newsletter, erstellt von Johann Blaimauer, dem Vorsitzenden vom Fachausschuss Niederwild.

Jagdkonkurrenten ausschalten

Bei den Naturschutzorganisationen BirdLife und WWF reagiert man empört. Matthias Schmidt meint: „Wir können nicht akzeptieren, dass die Tiere in Zukunft als vermeintliche Jagdkonkurrenten ausgeschaltet werden."
Die illegale Greifvogelverfolgung in Mitteleuropa stellt aktuell die Haupttodesursache für eine ganze Reihe von streng geschützten Arten dar, wie etwa für den weltweit bedrohten Kaiseradler und den Rotmilan. Gerade im Weinviertel kommt es immer wieder zur illegalen Tötungen. 

Artenschutz

Mistelbachs Bezirksjägermeister Gottfried Klinghofer zeichnet ein dunkles Bild des aktuellen Tierbestandes: "Vor zehn Jahren hatten wir in einer Jagdsaison noch 23.000 Fasane erlegt. Heuer werden es 1.000. " Ähnlich verhält es sich bei den Hasen: vor zehn Jahren waren es noch 43.000 Tiere; jetzt rechnet er mit 3.000 Stück. Anstelle der "Futtertiere" nehmen die Jäger zu.

Auf eine natürliche Regulation setzt Klinghofer dabei nicht: "Wenn das Niederwild als Futter ausfällt, werden Greifvögel größere Tiere, wie Rehe oder Frischlinge als Futterquelle heranziehen." Der Bezirksjägermeister sieht die Artenvielfalt bedroht: "Alle Tiere haben eine Lebensberechtigung."
Karina Seidl

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