Lokale Wasserversorgung bedroht
Eine neue Richtlinie der EU könnte das Aus für Gemeindebrunnen bedeuten.
BEZIRK MISTELBACH (ks). Im Großteil der Orte im Bezirk Mistelbach wird das Trinkwasser von der EVN bezogen. In manchen, wie Falkenstein, Gnadendorf, Schrattenberg, Wilfersdorf sowie dem Wasserverband Wolkersdorf, Obersdorf und Pillichsdorf, wird gemischt. In Asparn, Drasenhofen, Gaweinstal oder Rabensburg stammt das Wasser aus Brunnen und Wasserwerken der Gemeinden. Das könnte sich aber bald ändern. Denn eine neue Richtlinie der EU sieht strengere Kontrollen und Grenzwerte vor als bisher. EU-Parlamentarier Lukas Mandl schlägt Alarm: „Die neue Richtlinie würde für die Betreiber örtlicher Wasserwerke grob eine Verzehnfachung der Kosten bedeuten. Große Versorger können sich das leisten, aber für viele kleine Anlagen könnte das das Aus bedeuten.“
Konsumentenschutz
Was als Konsumentenschutz gedacht war, könnte also am Schluss teuer für die Konsumenten werden. Denn entweder müssen die erhöhten Kosten auf den Wasserpreis aufgeschlagen oder das Wasser überhaupt von einem Drittanbieter zugekauft werden.
In Poysdorf ist man stolz auf die gute Wasserqualität aus der gemeindeeigenen Versorgung. "In den letzten Jahren haben wir die Anlage komplett modernisiert und
eine Aufbereitung für Eisen- und Mangan eingebaut. Seit Ende Mai hängt auch die zehnte und letzte Katastralgemeinde Poysbrunn an diesem Netz", setzt Bürgermeister Thomas Grießl auf Poysdorfer Wasser.
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