Mistelbachs Bauern: Weniger Brot, mehr Wein
BEZIRK MISTELBACH. "Die Getreideernte verlief heuer katastrophal. Während wir letztes Jahr mit durchschnittlich 2 bis 3 km/h gedroschen haben, fuhren wir jetzt mit 7 bis 8 km/h", zieht Bezirksbauernkammerobmann Hermann Stich sein Fazit.
Hoffnung bleibt für die Herbstfrüchte Sonnenblumen, Sojabohnen, Zuckerrüben oder Mais. "Hier schaut es derzeit recht gut aus", meint der Kammerobmann. Auch aus dem Weinbau kommen gute Nachrichten: Die Trauben sind gesund und quantitativ wie qualitativ hervorragend. Die Lese, sowie die Ernte im Allgemeinen, wurde vegetationsbedingt ein Monat vorverlegt.
Regen zur falschen Zeit
Die fehlenden Niederschläge in der Vegetationszeit ließen die verheissungsvolle Ernte, die sich im Frühling angekündigt hatte, verdorren. Künstlich bewässern kann man im Bezirk Mistelbach gerade mal zehn Prozent der Flächen. Auch wenn im Jahresmittel keine signifikanten Abweichungen zu erkennen sind, so fehlte der Regen dennoch in den entscheidenden Wachstumsphasen. Ein Trend, der nun im dritten Jahr eine Fortsetzung fand. "Vor allem für reine Ackerbaubetriebe ist die Situation sehr schwierig. Mischbetriebe oder jene, die ihre Nische gefunden haben, kommen besser durch", erklärt Hermann Stich.
Katastrophenfond
Während in Deutschland die Landwirte Entschädigung aus dem Katastrophenfond fordern, ist das in Österreich nicht mehr möglich. Witterungsbedingte Ausfälle können über die Hagelschutzversicherung abgedeckt werden. Damit liegt das Risiko voll bei den Bauern.
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