Bürgerbefragung: Radfahren in der Südstadt
BEZIRK MÖDLING. "Vor mehr als 50 Jahren bei der Gründung der Südstadt war Radfahren kein „trendiges Thema“. Man hat auf allen Wegen ein allgemeines Fahrverbot verfügt und damit das Benutzen des Fahrrads weitgehend verboten", erinnert Maria Enzersdorfs Bürgermeister Johann Zeiner an die Anfänge der Südstadt. "Heute ist das Fahrrad als umweltfreundliches Nahverkehrsmittel hoch im Kurs und Bewegung ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit. Wenn man in der Südstadt unterwegs ist, so kann man doch viele Radfahrer sehen. Eigentlich ein Widerspruch, wenn man die rechtliche Ausgangssituation bedenkt", so der Ortschef zur akuellen Situation.
Auf Initiative der Marktgemeinde Maria Enzersdorf wird im Herbst ein Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet, bei dem Möglichkeiten und Voraussetzungen einer „sanften Öffnung“ der Südstadt für den Radverkehr mit den Bewohnerinnen und Bewohnern diskutiert werden. Als Vorbereitung untersucht ein Team der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) in den kommenden Monaten, ob und wie ein konfliktfreies Miteinander von Radfahrenden und zu Fuß-Gehenden erreicht werden kann. Neben den technischen Möglichkeiten -werden dazu auch die -Meinungen, Wünsche und Sorgen der Bewohnerinnen und Bewohner erhoben werden.
Geleitet werden die verkehrsplanerischen Untersuchungen von Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Michael Meschik, der dabei von zwei -Studierenden unterstützt wird. Constanze Kiener und David Hacker werden in ihren Masterarbeiten am Institut für Verkehrswesen der BOKU das Thema „Radverkehr in der Südstadt“ -untersuchen und daher in Zukunft häufiger in der Südstadt anzutreffen sein, unter anderem bei Verkehrszählungen und Befragungen: In den kommenden -Wochen werden nach Zufallsprinzip ausgewählte Haushalte in der Südstadt Befragungsunterlagen mit einem Schreiben der Gemeinde erhalten. Die Fragebögen können bequem per beiliegendem Rücksendekuvert -retourniert werden.
Mit Hilfe der Befragung sollen die Anregungen der lokalen Bevölkerung bestmöglich berücksichtigt werden. Zusätzlich werden noch Radfahrende und Meinungsbildner zu ihrer Sicht der Mobilität in der Südstadt interviewt. Alle Befragungsergebnisse werden anonymisiert ausgewertet und zusammengefasst dargestellt werden.
In den Sommermonaten wird das Team der BOKU die bestehenden Wege eingehend untersuchen und auf ihre Eignung zur Radfahrnutzung gemäß geltender Verkehrsnormen prüfen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Kreuzungen und die Anbindung wichtiger Ziele gelegt. Die zusammengestellten Informationen werden im Herbst gemeinsam mit den Ergebnissen der Befragungen bei einer Informationsveranstaltung präsentiert werden. Eine einvernehmlich erarbeitete Lösung zum Wohle aller könnte die Lebensqualität in der Südstadt weiter steigern.
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