Die Züge rollen wieder auf der Kaltenleutgebner Bahn
BEZIRK MÖDLING. Im heurigen Frühjahr erwarb die Marktgemeinde Perchtoldsdorf die Strecke der Kaltenleutgebner Bahn. Im Rahmen von Sonderfahrten rollen nun die Züge wieder: So wird am 3. September eine Diesellokomotive mit historischen Waggons zwischen Liesing, Rodaun, Perchtoldsdorf und Waldmühle verkehren, Abfahrtsmöglichkeiten wird es auch ab Wien-Hauptbahnhof und Wien-Meidling geben.
Verein übernimmt
Perchtoldsdorfs Bürgermeister Martin Schuster war seit Einstellung des Betriebs durch die ÖBB um den Erwerb der Trasse bemüht: „Uns geht es darum, den Erhalt des Schienenbandes abzusichern.“ Als unmittelbares Nutzungsszenario für die 5,7 km lange Stichstrecke bieten sich die beliebten Sonderfahrten des Perchtoldsdorfer Vereins „Kaltenleutgebner Bahn“ an. Der Verein, der unter Obmann Fabian Köhazy heuer sein zehnjähriges Bestandsjubiläum feiert, organisiert die Sonderfahrten auf der Strecke und übernimmt ehrenamtlich einen großen Teil der Erhaltungsarbeiten. Der Kartenverkauf hat auf der Vereinshomepage www.kaltenleutgebnerbahn.at bereits begonnen.
Mit dem Slogan „Die Bahn zu Brauchtum und Kultur, Heurigen und Natur“ will der Verein auf das Potenzial der Bahnstrecke hinweisen. Köhazy: „Sie ist ein Bestandteil der Region, der Menschen und Organisationen verbindet. Die Sonderfahrten ermöglichen einen sanften Ausflugstourismus in den Wienerwald. Die Bahn ist ein Mobilitätsbringer für die Heurigen und für viele kulturelle Veranstaltungen in der Region.“ Nostalgiefahrten soll es in Zukunft ebenso geben wie Fahrten mit modernen und innovativen Schienenfahrzeugen. Bürgermeister Schuster und Obmann Köhazy sind sich einig: „Wichtig ist uns auch, generell auf die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs gerade in ökologisch sensiblen Zonen wie der Wienerwaldregion hinzuweisen. Mit der Trasse sind alle Chancen intakt, denn heute ist noch nicht klar, welche Transporttechnologien in einigen Jahren zur Verfügung stehen werden und welche Rolle der Schienenweg dabei spielen könnte.“
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