Der Bezirk Neunkirchen greift zu den Waffen

BEZIRK NEUNKIRCHEN. "Wir haben eine stärkere Nachfrage, das ist nicht von der Hand zu weisen. Ausverkauft sind wir nicht. Es sind nur spezielle Sachen nicht so verfügbar, weil keiner gerechnet hat, dass so ein starker Andrang kommt", schildert der Neunkirchner Waffenhändler Gottfried Pinkl gegenüber den Bezirksblättern.
Vor allem Pfeffersprays, Schreckschusswaffen sowie Pistolen und (Schrot)Flinten mit kurzem Lauf seien sehr begehrt. "Primär sind es Leute, die beruflich tätig sind – vom Büromenschen bis zum normalen Arbeiter. Die Unsicherheit ist größer geworden", so Pinkl.

Das deckt sich mit den Informationen, die dem Ternitz SPÖ-Landtagsabgeordnete und Gemeindevertreterverbandspräsident Rupert Dworak vorliegen: "Ich habe von fünf Anträgen für Waffenbesitzkarten pro Tag bei der Bezirkshauptmannschaft gehört. Die Situation mit den Flüchtlingen trägt dazu sicher auch bei."

Lauter "Sportschützen"

Bezirkshauptmann Alexandra Grabner-Fritz schlüsselte auf, wie viele Waffen im Bezirk gebunkert werden (siehe Infobox): "Bei der Behörde werden zur Begründung für die Beantragung der Waffenbesitzkarten vor allem der Grund „Sportschütze“ angegeben."

Die Waffen im Bezirk

Die Schusswaffen werden in A (verbotenes Kriegsmaterial), B (Faustfeuerwaffen, halbautomatische Waffen), C (Waffen mit gezogenem Lauf) und D ("Flinten") unterteilt.
Mit 1. Jänner 2015 wurden auf der BH Neunkirchen 4.715 B-Waffen, 4.186 C-Waffen und 284 D-Waffen registriert. Mit 8. Oktober waren 4.758 genehmigungspflichtige Waffen (B), 4.382 C-Waffen und 339 D-Waffen registriert.
Im Jahr 2015 wurden 94 Waffenbesitzkarten und 5 Waffenpässe ausgestellt.
Für C- und D-Waffen muss kein Antrag gestellt werden. Sie sind ab dem 18. Lebensjahr frei zu erwerben (aber es gibt eine Abkühlphase). Von Jahresbeginn bis zum 30. September wurden neu 45 B-Waffen, 193 C-Waffen und 53 D-Waffen registriert.

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